Nationaler Gedenktag für Erzbischof Romero
Das Parlament von El Salavdor hat mit großer Mehrheit dem Antrag einer Kircheninitiative zugestimmt, künftig einen nationalen Gedenktag für den 1980 ermordeten Erzbischof Oscar Romero einzurichten.
Der Gedenktag werde immer am 24. März stattfinden, heißt es in Medienberichten. An diesem Tag wurde Romero 1980 während eines Gottesdienstes ermordet.
An der Spitze der Initiative stand der Präsident der Romero-Stiftung und Generalvikar der Erzdiözese San Salvador, Ricardo Urioste. Er sprach von Tausenden Unterstützern des Anliegens. Auch Politiker der linksgerichteten Regierungspartei Nationale Befreiungsfront Farabundo Marti (FMNL) hatten im Vorfeld ihre Zustimmung signalisiert.
Der 1917 geborene Romero, Erzbischof von San Salvador, wurde 1980 während eines Gottesdienstes ermordet. Für seine Anklagen gegen Unterdrückung und Ausbeutung und als Verfechter einer Option für die Armen war er weit über Mittelamerika hinaus bekanntgeworden. Die Hintergründe des Mordes sind bis heute nicht vollständig aufgeklärt; die mutmaßlichen Drahtzieher wurden nicht verurteilt. Papst Johannes Paul II. besuchte 1996 Romeros Grab in der Kathedrale von San Salvador. Für den Erzbischof läuft ein Seligsprechungsprozess bei der zuständigen Kongregation in Rom.
Nach Erkenntnissen einer unabhängigen Wahrheitskommission, die sich um die Aufklärung von Verbrechen während des Bürgerkrieges in El Salvador bemüht, war Roberto D´Aubuisson geistiger Urheber des Mordes.
D´Aubuisson war Major der salvadorianischen Armee und Chef der Todesschwadronen. Später gründete er die rechtskonservative ARENA-Partei. Der ehemalige Präsidentschaftskandidat starb 1992 an einer Krebserkrankung.
Vor wenigen Tagen haben zudem Anwälter zweier Menschenrechtsorganisationen die Regierung des mittelamerikanischen Landes aufgefordert, Hinweisen auf eine mögliche Verstrickung argentinischer Militärs in das Attentat nachzugehen und die argentinische Regierung um Amtshilfe bei der Aufklärung der vorliegenden, unbestätigten Meldungen zu bitten.
Am Rande des Filmfestivals im mexkianischen Guadalajara kündigte unterdessen Filmemacher Everardo González an, das Leben Romeros in einer Kinoproduktion verfilmen zu wollen. "Ich möchte die Geschichte des Landes, des absurden Bürgerkrieges und von Oscar Romero erzählen", sagte González. (tk)