Nationaler Gedenktag für Bischof Romero gefordert
San Salvador. In El Salavdor fordert eine Kircheninitiative einen nationalen Gedenktag für den 1980 ermordeten Erzbischof Oscar Romero. Ein entsprechender Antrag wurde am Dienstag (23.02.) vor das Parlament gebracht, wie örtliche Medien melden. Er werde von Vertretern verschiedener Religionen und sozialen Organisationen unterstützt. Der Gedenktag solle am 24. März sein. An dem Datum wurde Romero 1980 während eines Gottesdienstes ermordet.
An der Spitze der Initiative steht der Präsident der Romero-Stiftung und Generalvikar der Erzdiözese San Salvador, Ricardo Urioste. Er sprach von Tausenden Unterstützern des Anliegens. Auch Politiker der linksgerichteten Regierungspartei Nationale Befreiungsfront Farabundo Marti (FMNL) signalisierten bereits Zustimmung.
Der 1917 geborene Romero, Erzbischof von San Salvador, wurde 1980 während eines Gottesdienstes ermordet. Für seine Anklagen gegen Unterdrückung und Ausbeutung und als Verfechter einer Option für die Armen war er weit über Mittelamerika hinaus bekanntgeworden. Die Hintergründe des Mordes sind bis heute nicht vollständig aufgeklärt; die mutmaßlichen Drahtzieher wurden nicht verurteilt. Papst Johannes Paul II. besuchte 1996 Romeros Grab in der Kathedrale von San Salvador. Für den Erzbischof läuft ein Seligsprechungsprozess bei der zuständigen Kongregation in Rom.
Nach Erkenntnissen einer unabhängigen Wahrheitskommission, die sich um die Aufklärung von Verbrechen während des Bürgerkrieges in El Salvador bemüht, war Roberto D´Aubuisson geistiger Urheber des Mordes. D´Aubuisson war Major der salvadorianischen Armee und Chef der Todesschwadronen. Später gründete er die rechtskonservative ARENA-Partei. Der ehemalige Präsidentschaftskandidat starb 1992 an einer Krebserkrankung.
Quelle: kna