Nahua-Indigene stoppen kanadisches Bergbauprojekt
In Mexiko hat eine indigene Nahua-Gemeinde einen Gerichtsbeschluss zur Beendigung eines umstrittenen Bergbauprojekts erwirkt. Wie das Magazin "Contralinea" berichtet, hatte die Gemeinde Tecoltemi im Bundesstaat Puebla Klage eingereicht, weil die Bergbaufirma "Almaden Minerals" aus Kanada die Indigenen in der Sierra Norte für den geplanten Gold- und Silberabbau nicht wie gesetzlich vorgeschrieben konsultiert hatte.
Unternehmen wollte Konsultation der Indigenen umgehen
Die Richter entschieden nun, die zwei vom Wirtschaftsministerium erteilten Lizenzen zu annulieren. In Mexiko müssen Bergbaufirmen das Einverständnis der indigenen Gemeinden vor Ort einholen, die Verpflichtung beruht auf der Internationalen Konvention 169 der Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen (ILO). Die Gemeinde Tecoltemi kämpft seit Jahren gegen den Gold- und Silberabbau am "Cerrón Grande" und "Cerrón Grande II" in der Kommune Ixtacamaxtitlán.
"Der Staat hat die Pflicht, die auf internationalem Niveau anerkannten Rechte der indigenen Völker auf Nutzung, Gebrauch, Eigentum, Landbesitz und seiner Ressourcen zu respektieren und zu schützen", so die Anwältin der Bergbaugegner Itzel Silva. Bereits 2015 hatte ein Gericht die Lizenzen mangels Konsultationen auf Eis gelegt. Das Unternehmen hatte anschließend die Abbauberechtigungen in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium modifiziert, um die Konsultationen zu umgehen, schreibt die Tageszeitung "Municipios Puebla". (bb)
Foto: Adveniat/Achim Pohl