Nachbarstaaten befürchten Invasion der Maras
Angesichts der schärferen Gangart gegen die Jugendbanden in El Salvador befürchten die Nachbarländer des mittelamerikanischen Staates eine "Invasion" der gefürchteten "Maras". Ein neues Gesetz in El Salvador hatte jüngst die Mitgliedschaft und die Unterstützung der für ihre Tätowierungen bekannten Jugendgangs unter Strafe gestellt.
Zwar stößt das Gesetz auch international weitgehend auf Zustimmung, doch nun befürchten die Nachbarländer von El Salvador in der Folge einen Exodus der gefährlichen Mareros aus ihrer Heimat. "Guatemala und Honduras könnten das Ziel von tausenden kriminellen Bandenmitgliedern sein, die vor den repressiven Maßnahmen Salvadors flüchten", sagt Victor Maldonado, Oberbefehlshaber der Streitkräfte in Honduras.
An der Grenze zu El Salvador will Guatemala nun die Kontrollen verschärfen: "Wir werden ein besonderes Augenmerk darauf legen, ob verdächtige Personen einreisen wollen", erklärte Polizeichef Donald González.
Durchschnittlich 13 Morde pro Tag machen El Salvador – mit nur 20.742 Quadratkilometern und sechs Millionen Einwohnern der kleinste Staat Mittelamerikas – zu einem der gefährlichsten Länder der Welt. Für einen Großteil der Gewalt ist das organisierte Verbrechen rund um die Mara-Grupperierung "MS-13" verantwortlich. (tk)