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Mexiko, Guatemala |

Morddrohung gegen Mitarbeiter von Migrantenherberge

Der Menschenrechtsverteidiger Ruben Figueroa und Mitarbeiter der Migrantenherberge „La 72“ in Tenosique (Bundesstaat Tabasco) ist vergangen Samstag mit dem Tod bedroht worden. Dies machte der Leiter der Herberge, der Franziskaner Pater Fray Thomás González, am Montag in einer Eilaktion öffentlich.

Demnach habe Figueroa am vergangenen Samstag eine Person gebeten, die Herberge zu verlassen, woraufhin Figueroa zur Antwort erhielt: „(…) du solltest mich nicht von hier wegschicken. Dir wird in irgendeinem Moment in der Zukunft etwas zustoßen“. Figueroa sei zuvor bei einem Camp guatemaltekischer Flüchtlinge aus "Nueva Esperanza" gewesen. Die Herberge kümmerte sich um die Flüchtlinge, von denen 71 Anfang Januar bei einer umstrittenen Aktion der Einwanderungsbehörde INM mit Bussen abtransportiert worden waren.

„Hetzjagd“ auf Migranten

Vor wenigen Tagen hatte die Herberge gegenüber der Generalstaatsanwaltschaft Übergriffe von Mitarbeitern der Einwanderungsbehörde INM gegen Migranten ohne Papiere angezeigt, berichtet die mexikanische Tageszeitung "Milenio". Bereits am 18. Januar hatte Figueroa, der auch Mitglied der Migrantenbewegung Mittelamerikas (MMM) ist, gemeinsam mit anderen Menschenrechtsaktivisten gegen die regelrechten "Hetzjagden" auf Migranten protestiert.

In einem kürzlich von Menschenrechtsbeobachtern veröffentlichten Bericht wird unter anderem darauf hingewiesen, dass die vom staatlichen Nationalen Menschenrechtskomitee (CNDH) geforderten Schutzmaßnahmen für die Menschenrechtsverteidiger der Herberge „La 72“ bisher nicht umgesetzt wurden. Auf Anfrage erklärte Pater Fray Thomás González, der selbst schon mehrfach Morddrohungen erhalten hatte und von den Behörden aufgrund der Menschenrechtsarbeit angezeigt wurde: "Die von der CNDH angeordneten Schutzmaßnahmen wurden gestrichen, ohne uns dass wir in irgendeiner Weise darüber informiert worden wären".
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Migrantenherbergen der katholischen Kirche

Etwa 50 Migrantenherbergen entlang der Flüchtlingsrouten gen Norden werden von der „Pastorale für menschliche Mobilität“ der mexikanischen katholischen Kirche betrieben. Schätzungen zufolge machen sich jährlich 400.000 Menschen aus Zentralamerika auf den Weg in die USA. Nach Angaben der CNDH wurden dabei allein zwischen April und September 2010 insgesamt 11.333 Migranten gekidnappt. Tenosique ist eine der wichtigsten Stationen für Migranten auf ihrem Weg in die USA, da dort eine der Hauptbahnstrecken Richtung Norden beginnt. (bh)

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