Militär tötet elf Verdächtige in Rios Favelas; Einsatz endet bald
Mindestens elf Personen sind am Montagmorgen (Ortszeit) bei einer Großoperation des brasilianischen Militärs und der Polizei von Rio de Janeiro getötet worden. Das berichteten örtliche Medien. Demnach gingen mehr als 4.000 Einsatzkräfte in drei Favelas gegen das organisierte Verbrechen vor. Bereits in den vergangenen Tagen hatten Stoßtrupps des Militärs versucht, die Chefs der Drogenbanden in den Favelas zu lokalisieren.
In der Nacht auf Montag riegelte das Militär dann die Zugänge zu den Favelas Mare, Alemao und Penha ab, alle im Norden von Rio gelegen. An der Brücke, die Rio mit der Nachbarstadt Niteroi verbindet, wurden nach Militärangaben sechs Personen bei einem Fluchtversuch erschossen. Mindestens fünf weitere Personen tötete das Militär in den Favelas. Zunächst hatte die Polizei die Zahl der dortigen Todesopfer mit acht angegeben. Insgesamt wurden in den drei Armenvierteln rund 4.200 Soldaten, 70 Polizisten sowie Panzer und Hubschrauber eingesetzt.
Seit Mitte Februar Rios Sicherheitsapparat dem Militär unterstellt wurde, stieg die Zahl der von Sicherheitskräften getöteten Personen. Bis Mitte Juli wurden 636 Personen getötet, 38 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Zugleich seien rund 300 Drogengangster festgenommen worden, so die Behörden.
Einsatz endet im Dezember
Der Einsatz des Militärs in Rio de Janeiro endet im Dezember. Das hat der brasilianische Minister für Sicherheit Raul Jungmann bekanntgegeben, berichtet die Nachrichtenagentur Associated Press. Jungmann erklärte, dass er geplant hatte den Einsatz bis ins nächste Jahr zu verlängern, aber die Streitkräfte das abgelehnten. (aw, KNA)