Migranten starten Hungerstreik vor dem Weißen Haus
Mit einem Hungerstreik vor dem Weißen Haus in Washington will eine Gruppe honduranischer Migranten ohne gültige Aufenthaltspapiere ein Treffen mit US-Präsident Barack Obama erzwingen. Am Montag, 14. September 2105, begann die Gruppe damit, die Nahrungsaufnahme zu verweigern. Bereits im Juni hatte die achtköpfige Gruppe einen ähnlichen Versuch unternommen, war aber mit dem Vorhaben gescheitert.
Ein Sprecher erklärte nach Angaben der Tageszeitung "La Prensa", der Hungerstreik solle den Blick auf die Gefahr und die Not lenken, denen die Migranten auf ihrer gefährlichen Reise durch Mittelamerika in die USA ausgesetzt seien. "Wir sind von weither gekommen, um die Botschaft zu überbringen, dass in seinen Händen die Möglichkeit liegt, das Leid, die Verkrüppelung, das Verschwinden und den sexuellen Missbrauch zu beenden, die die Migranten auf ihrem gefährlich Weg in die USA erwarten", sagte Salvador Sarmiento gegenüber ausländischen Journalisten. Besonders die Reise mit dem gefürchteten Zug "La Bestia", den die Flüchtlinge auf ihrem Weg zur US-amerikanischen Grenze nutzen, sei lebensgefährlich, so die Honduraner, von denen einer selbst bei seiner Reise mit "La Bestia" verunglückte.
Die Kritik richte sich nicht direkt gegen Obama, der versuchen wolle zu helfen und der gute Absichten habe, aber er müsse dafür Sorge tragen, dass die Hilfsgelder, die nach Honduras fließen, auch jenen zu Gute kommen, die es notwendig hätten. Große Hoffnungen setzen die Honduraner auch auf den Besuch von Papst Franziskus in den USA. "Der Papst hat gezeigt, dass sein Herz das fühlt, was die lateinamerikanischen Völker besonders in Zentralamerika erleiden müssen. Wir hoffen, dass er Obama dazu bringen kann, seiner Verantwortung gerecht zu werden." (TK)
Foto: John Sonderman, CC BY-NC 2.0