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Mexiko: Zehn ermordete Journalisten in einem Jahr

Die Weltkarte zur "Rangliste der Pressefreiheit 2019" (Foto: Reporter ohne Grenzen)

Bedrohliche Zeiten für Journalisten in Mexiko: 2019 sind in dem Staat zehn Medienschaffende ermordet worden. Nur im vom Krieg gebeutelten Syrien wurden genauso viele Journalisten in direktem Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet wie in Mexiko - gefolgt von Afghanistan (5 Tote), Pakistan (4) und Somalia (3). Das ist das Ergebnis des Jahresberichts 2019 der Nichtregierungsorganisation „Reporter ohne Grenzen.“ Im Vergleichszeitraum im vergangenen Jahr lag Mexiko mit neun getöteten Journalisten weltweit noch auf dem vierten Platz – trauriger Spitzenreiter war 2018 Afghanistan mit 15 Morden.

Im Gegensatz zu Afghanistan verhielt sich die Zahl der Morde an Medienschaffenden in Mexiko gegenläufig zum weltweiten Trend: Insgesamt ging die Zahl der getöteten Journalisten weltweit von 90 im Jahr 2018 auf 49 im Jahr 2019 erheblich zurück. Das ist der niedrigste Wert seit 2010. Trotz des Rückgangs findet der Vorstandssprecher von Reporter ohne Grenzen, Michael Rediske, die Zahlen alarmierend: „Selbst wenn 2019 deutlich weniger Medienschaffende in bewaffneten Konflikten getötet wurden als in früheren Jahren: Ein Land im Friedenszustand wie Mexiko ist für Journalistinnen und Journalisten ebenso gefährlich wie das Bürgerkriegsland Syrien.“ Seit dem Jahr 2000 wurden insgesamt mehr als 100 Medienschaffende in Mexiko ermordet. Die Täter kamen in den meisten Fällen straffrei davon. Ein Grund dafür ist die hohe Zahl an organisierten Drogenkartellen, die in weiten Teilen Mexikos ihre Gewalt ausüben und sich häufig Kämpfe mit Polizisten oder rivalisierenden Banden leisten. 

Morde an Journalisten in Lateinamerika

In vielen weiteren Ländern Lateinamerikas leben Medienschaffende in permanenter Gefahr: 2018 wurden in Lateinamerika genauso viele Journalisten getötet wie in den nahöstlichen Krisenstaaten Syrien, Jemen und Irak zusammen. Reporter ohne Grenzen vermelden in beiden Regionen 14 Tote im Jahr 2019. Journalisten, die aufgrund ihrer Arbeit getötet wurden, gab es demnach neben Mexiko auch in Kolumbien, Peru und in Honduras.

Insgesamt ist die Pressefreiheit in vielen lateinamerikanischen Staaten stark eingeschränkt. Besonders kritisch sieht Reporter ohne Grenzen die Situation in Bolivien (Platz 114 des internationalen Rankings der Pressefreiheit), Kolumbien (129) Venezuela (148) sowie in den mittelamerikanischen Ländern Nicaragua (114), Guatemala (116), Honduras (146) sowie in Mexiko (144).

Die Vielfalt der Medienangebote ist in diesen Ländern meist stark eingeschränkt: Zeitungen, Radio- oder Fernsehanstalten sind häufig in den Händen von nur wenigen Besitzern, die Einfluss auf die Ausrichtung der Berichterstattung nehmen. Zudem werden Medienschaffende täglich systematisch bedroht, verfolgt oder in manchen Fällen auch eingesperrt. Etwa in Peru und Venezuela sitzt jeweils ein Journalist hinter Gittern.

Mehr Journalisten in Haft 

Weltweit stieg die Zahl der verhafteten Medienschaffenden seit vergangenem Jahr um zwölf Prozent an: 2019 waren 389 Journalisten inhaftiert, 120 davon alleine in China. „Die hohen Zahlen inhaftierter Journalistinnen und Journalisten in China, Ägypten und Saudi-Arabien sind ein Beleg dafür, wie diese Regime die Schraube der Repression weiter angezogen haben“, so der Vorstandssprecher von Reporter ohne Grenzen Michael Rediske.

(jl) 

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