Mexiko-City führt Führerschein-Prüfung ein
Erstmals in der Geschichte von Mexikos Hauptstadt müssen Autofahrer für den Erhalt ihrer Fahrerlaubnis eine Prüfung in Theorie und Praxis ablegen. Bisher mussten nur Antragsteller zwischen 16 und 18 Jahren einen Test bestehen - die neue Regelung sieht die Prüfungspflicht für jeden potentiellen Verkehrsteilnehmer im PKW vor, berichtet die Tageszeitung "El Universal".
"Absurde Führerschein-Politik"
Die Führerschein-Prüfungspflicht werde ab dem zweiten Halbjahr 2018 gelten, erklärte die zuständige Beamtin der Verkehrsbehörde, Laura Ballesteros, gegenüber dem Blatt. Die Stadtverwaltung werde Fahrschulen zulassen, "wir werden einen internationalen Zertifizierungsprozess durchlaufen, damit uns geholfen wird, die Menschen auszubilden", so Ballesteros. 30 Schulen hätten sich bei den Behörden um eine Lizenzvergabe beworben.
"Nicht eine zivilisierte Stadt hatte eine derart absurde Führerschein-Politik", zitiert die Lateinamerika-Ausgabe der spanischen Tageszeitung "El País" Bernardo Baranda, Lateinamerika-Direktor des Forschungsinstituts für Entwicklungs- und Verkehrspolitik. Die Einführung von Prüfungen ist ein weiterer Schritt, um die hohe Zahl von Verkehrsunfällen in der Hauptstadt zu reduzieren. Allein 2015 starben auf den Straßen von Mexiko Stadt 1092 Menschen, 60 Prozent Fußgänger und Fahradfahrer. Im selben Jahr waren vermehr Blitzer gegen Geschwindigkeitsübertretungen aufgestellt worden, infolgedessen halbierten sich laut Baranda die Unfallzahlen schlagartig. (bb)
Foto: Adveniat/Jürgen Escher