Menschenrechtler Sixto López erschossen
Der seit dem 15. Juli als vermisst gemeldete mexikanische Menschenrechtler Sixto López wurde am Samstag tot aufgefunden. Die Generalstaatsanwaltschaft gab bekannt, dass die Leiche des 43-jährigen Anwalts am Nachmittag des 20. Juli von Bauern in San Sebastián Tecomaxtlahuaca, im Süden des Bundesstaates Oaxaca, erschossen aufgefunden wurde.
Herón Luciano Sixto López war Anwalt im Orientierungs- und Beratungszentrum für indigene Völker (Centro de Orientación y Asesoría a Pueblos Indígenas de México). Seine Familie hatte ihn vor fünf Tagen im Gemeindebezirk Santiago Juxtlahuaca (Oaxaca) als vermisst gemeldet, nachdem er am selben Tag zur Mittagszeit von bewaffneten Unbekannten mit Gewalt aus seinem Büro in Tlaxiaco entführt worden war. Der Unterstaatsanwalt der Region, Víctor Alonso Altamirano, erklärte, López sei bereits vor fünf oder sechs Tagen mit sechs Schüssen in Kopf, Brust und Hals ermordet worden.
Nach Angaben seiner Organisation stehe der Fall im Zusammenhang mit seiner juristischen Tätigkeit als Anwalt für indigene Gemeinden in der Mixteca-Region von Oaxaca. Nur wenige Tage zuvor hätten sowohl López als auch ihm nahe stehende Personen Drohungen per Mobiltelefon erhalten.
Mangelnde Aufklärungund lückenhafte Gesetze
Noch am vergangenen Freitag hatte das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte in Mexiko die mexikanischen Behörden gefordert, die Suche nach dem vermissten Anwalt zu intensivieren und ihn lebend aufzuspüren.
Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International seien in Mexiko 26.131 Menschen seit Beginn des Krieges gegen die Mafia im Jahr 2006 verschwunden. Nur in 60 Prozent der Fälle werde überhaupt ermittelt. Die schlechteste Gesetzgebung im Land habe der südmexikanische Bundesstaat Oaxaca.
Mexiko hat die seit 2010 in Kraft getretene Internationale Konvention gegen das Gewaltsame Verschwinden ratifiziert. (bh)