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Brasilien |

Menschenrechtler kritisieren Drogenpolitik

Foto: Adveniat/Escher.
Foto: Adveniat/Escher.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat Brasiliens Drogenpolitik für chaotische Zustände in den Gefängnissen des Landes verantwortlich gemacht. Bei der Vorstellung ihres Jahresberichts in Rio de Janeiro forderten die Menschenrechtler alternative Strafen für Drogenbesitz, um die chronische Überbelegung in den Anstalten zu bekämpfen, wie örtliche Medien am Donnerstag berichteten. Bei Revolten in der ersten Januarwoche wurden bei gewaltsamen Ausschreitungen in brasilianischen Gefängnissen 99 Häftlinge getötet.

Seit Inkrafttreten der schärferen Drogengesetze im Jahre 2006 sei die Zahl der Gefangenen im Land auf rund 700.000 gestiegen und habe sich damit nahezu verdoppelt. Rund ein Drittel aller Männer und zwei Drittel aller Frauen hinter Gittern sitzt den Angaben zufolge wegen Drogenbesitz ein. Die Konsequenz seien menschenunwürdige Bedingungen in den völlig überfüllten Haftanstalten.

Human Rights Watch forderte zudem, dass Festgenommene sofort einem Richter vorgeführt werden. Rund 40 Prozent der Gefangenen warteten derzeit auf ihren Prozess, kritisierte die Organisation. Es gebe Fälle, in denen Gefangene bereits bis zu sechs Jahren einsäßen, ohne einem Richter vorgeführt worden zu sein. In anderen Fällen seien Häftlinge aufgrund der herrschenden chaotischen Zustände nicht entlassen worden, obwohl sie ihre Strafe bereits seit Jahren abgesessen hätten.

Quelle: KNA.

Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat unterstützt mit Spenden die Arbeit der Gefängnisseelsorge in Brasilien. Ihre Arbeit will die Situation in den Gefängnissen ändern, die Haftentlassungen und den Straferlass möglich machen und durch die Gemeinschaft friedlich Konflike lösen. Ein weiteres Ziel der Gefängnispastoral ist die Entkriminalisierung im Bereich der Drogenpolitik, die Bekämpfung der Folter sowie die Entmilitarisierung der Polizeieinheiten und der öffentlichen Verwaltung.

Mehr zur Arbeit der Gefängnispastoral lesen Sie im Interview mit Adveniat-Projektpartnerin Petra Pfaller.

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