Menschenrechtler begrüüen Obamas Besuch des Romero-Grabs
Der Geste des amerikanischen Präsidenten Barack Obama, das Grab von Erzbischof Oscar Arnulfo Romero zu besuchen, haben zahlreiche Menschenrechtsorganisationen in El Salvador als eine wichtiges Signal begrüßt. "Dies ist ein gutes Symbol für die Anerkennung und den Respekt vor den Opfer des Bürgerkrieges", sagte die stellvertretende Direktorin der Menschenrechtskommission in El Salvador (CDHS) Ana Julia Escalante. Ähnlich äußerte sich der Schriftsteller Rafael Lara: "Diese simple Geste markiert einen Akt der Versöhnung zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart."
Parlamentsabgeordnete Lorena Pena würdigte den Besuch als "eine Anerkennung, dass unser Pastor für seinen Kampf für Gerechtigkeit, die Demokratie und die Menschenrechte ermordet wurde." Kritik übte die oppositionelle Partei ARENA: "Der Besuch ist sicher gut, aber es gibt wichtigere Themen wie die Unsicherheit im Lande und die großen wirtschaftlichen Probleme", sagte der Abgeordnete Mario Valiente.
Obama soll am Mittwoch zum Abschluss seiner Lateinamerika-Reise der Grabstätte des ermordeten Erzbischofs Oscar Romero in der Krypta der Kathedrale von San Salvador einen Besuch abstatten.
Der 1917 geborene Romero wurde am 24. März 1980 während eines Gottesdienstes ermordet. Für seine Anklagen gegen Unterdrückung und Ausbeutung und als Stimme der Armen war er weit über Mittelamerika hinaus bekanntgeworden. Die Hintergründe des Attentats sind bis heute nicht vollständig aufgeklärt; die mutmaßlichen Drahtzieher wurden nie verurteilt. Papst Johannes Paul II. besuchte 1996 Romeros Grab in der Kathedrale von San Salvador. Für Romero läuft ein Seligsprechungsprozess bei der zuständigen Kongregation in Rom. (TK)