"Medienberichte unverantwortlich"
Edmond Mulet, derzeit für die UN-Mission in Haiti verantwortlich, hat die Medienberichte als „unverantwortlich“ bezeichnet, die von um sich greifenden Gewaltausbrüchen in Haiti sprächen. Davon könne keinesfalls die Rede sein, so Mulet in einer Videokonferenz aus Port-au-Prince.
In der internationalen Presse wird immer stärker von Gewalt und Plünderungen in der vom Erdbeben zerstörten Hauptstadt Haitis Port-au-Prince berichtet. Dramatische Fälle in denen die Polizei gewaltsam gegen Plünderer vorgeht, bestimmen die Bilder und Berichte in den Medien. Von umherziehenden und plündernden Banden und Schießereien liest man in den Zeitungen. Im Gegensatz dazu stellte Edmond Mulet, amtierender Chef der UN-Mission in Haiti, die Lage vor Ort als stabil und unter Kontrolle dar. Die meisten Menschen verhielten sich erstaunlich ruhig und diszipliniert. Dass die Betroffenen Nahrungsmittel aus eingestürzten Supermärkten und Märkten nehmen, halte er für verständlich, Als wirkliche Plünderung ließe sich das angesichts dieser Notlage nicht bezeichnen. Als unverantwortlich bezeichnete er die übertriebene Darstellung der Gewalt in den internationalen Medien: „Natürlich gibt es in Port-au-Prince Vorfälle, es gibt Schießereien, es gibt Raub. Aber das gab es vor dem Erdbeben auch. [...]Gewalttätige Plünderungen oder eine plündernde Meute gibt es aber nicht.“ Die Sicherheitslage sei stabil, die Polizeikräfte seien weiter verstärkt worden und die Situation verbessere sich von Tag zu Tag. (sc)
Quelle: www.aler.org