Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.
Brasilien |

Medien: Etwa ein Drittel weniger Favela-Friedenspolizei in Rio

Beamte der Befriedungspolizei in der Favela Morro do Foguteiro in Rio de Janeiro. Foto: Adveniat/Henning
Beamte der Befriedungspolizei in der Favela Morro do Foguteiro in Rio de Janeiro. Foto: Adveniat/Henning

Laut den Berichten von Dienstagabend, 22. August 2017 (Ortszeit), sollen die rund 3.000 Beamten stattdessen in Gegenden mit hoher Gewalt im Streifendienst eingesetzt werden. Wegen der derzeitigen Finanzkrise fehlen der Landesregierung die Mittel zur Rekrutierung neuer Beamter.

Gewalt greift auf andere Stadtviertel über

Im Jahr 2008 hatte die Regierung die "Besetzung" der Slums gestartet. Ziel war die Vertreibung der dort herrschenden Drogenbanden. Seitdem wurden in 38 Favelas Einheiten der Befriedungspolizei (UPP) stationiert. Zunächst war das Konzept erfolgreich, die Kriminalität in den Favelas sank rasch - auch weil die Drogenbanden in andere Gegenden auswichen. Zuletzt flammte die Gewalt in den Armenvierteln jedoch wieder auf. War es 2011 zu 13 Gewaltausbrüchen innerhalb der UPP-Gebiete gekommen, waren es 2016 bereits 1.555. Derzeit greift die Gewalt auch auf andere Regionen der Stadt über. Am Montag mussten rund 27.000 Schüler deshalb daheim bleiben.

Soldaten sollen für Sicherheit sorgen

Aufgrund der anhaltenden Finanzkrise ist der Teilstaat derzeit nicht in der Lage, die öffentliche Sicherheit zu garantieren. So wurde zuletzt die bereits beschlossene Einstellung von 4.000 neuen Beamten rückgängig gemacht. Ende Juli verlegte das Verteidigungsministerium deshalb 8.500 Soldaten nach Rio. Sie sollen gegen den Drogen- und Waffenhandel vorgehen sowie die zunehmenden Überfälle auf Lastwagen unterbinden.

Einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage zufolge stehen Favela-Bewohner den UPPs kritisch gegenüber. Für die Mehrheit hat die Präsenz der Polizisten demnach nicht zu mehr Sicherheit beigetragen. Enttäuscht zeigten sich die Befragten, dass die Einrichtung der UPPs nicht wie geplant von Sozialprogrammen flankiert worden sei. Allerdings sprachen sich 60 Prozent der Befragten für einen Verbleib der Polizisten in den Favelas aus. Die Polizei versprach, die Präsenz dort aufrecht zu erhalten. Der jetzt beschlossene Teilabzug soll den Angaben zufolge mit überarbeiteten Dienstplänen kompensiert werden.

Quelle: KNA

Weitere Nachrichten zu: Panorama

Cookie Einstellungen

Erforderliche Cookies sind für den reibungslosen Betrieb der Website zuständig, indem sie Kernfunktionalitäten ermöglichen, ohne die unsere Website nicht richtig funktioniert. Diese Cookies können nur über Ihre Browser-Einstellungen deaktiviert werden.

Anbieter:

Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.

Datenschutz

Marketing-Cookies werden verwendet, um Besuchern auf Webseiten zu folgen. Die Absicht ist, Anzeigen zu zeigen, die relevant und ansprechend für den einzelnen Benutzer sind und daher wertvoller für Publisher und werbetreibende Drittparteien sind.

Anbieter:

Google Ireland Limited

Datenschutz

Statistik-Cookies dienen der Analyse und helfen uns dabei zu verstehen, wie Besucher mit unserer Website interagieren, indem Informationen anonymisiert gesammelt werden. Auf Basis dieser Informationen können wir unsere Website für Sie weiter verbessern und optimieren.

Anbieter:

Google Ireland Limited

Datenschutz