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Mexiko |

Massenverhaftung von Migranten in Chiapas

Die mexikanischen Behörden haben am 17. Mai im Bundesstaat Chiapas 513 Migranten ohne Papiere aufgegriffen und verhaftet. Pater Solalinde, der die Herberge „Migrantes Hermanos en el Camino" leitet, kritisiert das Vorgehen der Polizei und wirft den Behörden Korruption vor.

Migranten in LKWs zusammengepfercht

Die mexikanische Polizei hat am 17. Mai mit Hilfe von Infrarotsuchgeräten an zwei verschiedenen Orten im südlichen Bundesstaat Chiapas 513 illegalisierte Migranten entdeckt und verhaftet. Laut Presseberichten waren die Transitmigranten ohne Papiere unter unmenschlichen Bedingungen in zwei Lastwagen zusammengepfercht und befanden sich auf dem Weg in die USA. Unter den Migranten waren sich 32 Frauen und vier Minderjährige. Fast 7.000 US-Dollar seien pro Person an Schleuser gezahlt worden, damit diese die Menschen in die Vereinigten Staaten bringen. In der Gemeinde Corzo verhaftete die Polizei zudem einige Schleuser.

Die Generalstaatsanwaltschaft habe sich nach der Verhaftung der Migranten in Verbindung mit den Behörden der jeweiligen Herkunftsländer gesetzt, um die Identität der Aufgegriffenen festzustellen und die Migranten dann in ihre Heimatländer abzuschieben. Laut Presseberichten sind 411 Guatemalteken, die unter den Migranten waren, bereits am 18. Mai abgeschoben worden. Unter den Aufgegriffenen seien auch zwölf Inder, sechs Nepalesen und drei Chinesen gewesen, berichtet Terra Peru unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AFP.

Pater Solalinde kritisiert Migrationsinstitut INM

Noch nie seien bei Suchaktionen der Polizei derart viele Migranten ohne Papiere aufgegriffen worden, heißt es in Presseberichten. Mit dem Bekanntwerden der Aktion sind gleichzeitig Diskussionen über das Migrationsproblem und Korruptionsvorwürfe im Migrationsinstitut INM wieder aufgeflammt. Pater Alejandro Solalinde, der die Herberge „Migrantes Hermanos en el Camino" leitet, erklärte, die „Säuberung“ sei im Auftrag des INM erfolgt und sei scheinheilig, denn es gebe weiterhin Korruption in der Behörde. Außerdem erklärte Solalinde, es gebe unter den Regierungsangestellten einige Mitarbeiter, die mit dem organisierten Verbrechen zusammenarbeiteten.

Am 18. Mai hatte das INM in einer Presseerklärung bekannt gegeben, mit einem Rotationsmodell und Monitoring der Korruption unter den 500 Angestellten der Behörde entgegenwirken zu wollen. Gleichzeitig wurde angekündigt, dass Staatssekretär Francisco Blake in der kommenden Woche Maßnahmen zur Migrationspolitik an der Südgrenze Mexikos vorstellen wolle, so das INM.

Migrantenstrom unverändert groß

Trotz der heftigen Diskussionen um Migrantenrechte, einer repressiven Migrationspolitik und der Gewalt, die viele Migranten ohne gültige Papiere erleiden, ist die Zahl der Transitmigranten unverändert hoch. Beweis dafür sind auch die unzähligen Personen verschiedenster Nationalität, die auf dem Weg ins Land von „Onkel Sam“ von den mexikanischen Behörden aufgegriffen werden. Erst am vergangen 10. Mai hatte die Bundespolizei in Puebla 183 illegalisierte Migranten entdeckt. Die meisten von ihnen kamen aus Guatemala, andere aus El Salvador, Honduras, Ecuador, Indien Ägypten und Tibet. Die Staatsanwaltschaft der Marine hatte außerdem am 9. Mai 49 illegale Migranten in einem Gebäude entdeckt. Festnahmen wie diese hat es eine Vielzahl in diesem Monat gegeben.

Allein im April sind nach Angaben des INM 3.789 Personen bei Polizeiaktionen auf Straßen und an Eisenbahnlinien entdeckt worden. Etwa 3.300 davon waren Männer.

Autorin: Tatiana Félix in Adital; Deutsche Bearbeitung: Bettina Hoyer

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