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Mexiko |

Massengräber: Amnesty fordert Aufklärung

Amnesty International fordert in einem Kommuniqué von Mexikos Regierung, die Identität der 59 Leichen aufzuklären, die am Mittwoch in acht Massengräbern in Tamaulipas gefunden worden waren. Bereits im August vergangenen Jahres fielen im gleichen Bundesstaat 72 lateinamerikanische Migranten einem Massenmord zum Opfer. Sie hatten sich auf dem Weg in die USA befunden, Tamaulipas grenzt an Texas.

Täter müssen keine Strafe befürchten

Amnesty hält das Handeln der mexikanischen Regierung im Kampf gegen die Gewalt grundsätzlich für unzureichend. Die Verantwortlichen für das jüngste Verbrechen müssten vor Gericht gebracht werden. Alle Maßnahmen müssten sich strikt im Rahmen der Gesetze bewegen und die Menschenrechte seien zu achten. Rupert Knox, Mexiko-Berichterstatter von Amnesty, beklagt, dass die Straffreiheit kriminellen Gruppen in die Hände spiele. Ein großer Teil der mexikanischen Bevölkerung sei potenziell der Gewalt ausgesetzt. Im aktuellen Fall wurden elf verdächtige Personen festgenommen.

UN: 3.000 Menschen seit 2006 gewaltsam verschwunden

Die Ereignisse treffen mit einem Bericht der Vereinten Nationen zusammen, wonach seit 2006 in Mexiko 3.000 Menschen gewaltsam verschwunden sind. Die Zahl steht in deutlichem Kontrast zu einer Information der mexikanischen Menschenrechtskommission, wonach im vergangenen Jahr 77 Personen verschwanden.

Die zuständige Arbeitsgruppe der UN hält wie Amnesty International die weit verbreitete Straffreiheit in Mexiko für ein Kernproblem im Kampf gegen die Gewalt. Der Staat unternehme nicht genug, um den Aufenthaltsort der Verschwundenen ausfindig zu machen und um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Beim Thema Entschädigungen für Betroffene würden keine Fortschritte erzielt.

Militär zurückziehen

Besonders ausgeprägt sei die Tatenlosigkeit der Behörden im nördlichen, an die USA grenzenden, Bundesstaat Chihuahua, obwohl zahlreiche Anzeigen in Fällen verschwundener und ermordeter Mädchen und Frauen vorlägen. Die UN-Arbeitsgruppe empfiehlt der mexikanischen Regierung, das Militär aus den Sicherheitsoperationen zur Bekämpfung des gewaltsamen Verschwindens zurückzuziehen. Außerdem müsse das Verbrechen überall in Mexiko unter Strafe gestellt werden. (bs)

Quellen: Adital und Púlsar

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