Marihuana ab diesem Sommer legal
Ab dem 1. Juli 2017 wird Uruguay das erste Land weltweit sein, in dem der Verkauf von Marihuana legal ist. Wie bereits 2013 beschlossen, wird es dann möglich sein in registrierten Apotheken eine maximale Menge von 40 Gramm pro Monat pro Person zu kaufen. Ein Gramm wird voraussichtlich 1,30 US-Dollar kosten. Bisher haben sich landesweit 16 Apothekenketten in das offizielle Register aufnehmen lassen. Laut dem Regierungssprecher Juan Andres Roballo hoffe man darauf, dass es in Zukunft mehr würden. Viele Apotheker zeigten sich bisher skeptisch, ein preislich kontrolliertes Produkt zu verkaufen.
Eingriff in die Privatsphäre
Auch der Cannabis Anbau liegt in staatlichen Händen. Allerdings ist es Uruguayern mit Einschränkungen auch möglich, die Pflanze selber anzubauen. Um ebenfalls auf die Gefahren des Cannabis-Konsums hinzuweisen, wird begleitend zu der Legalisierung eine entsprechende Kampagne gestartet. Für Unmut sorgte in Teilen der Bevölkerung, dass sich auch die Käufer ebenfalls vorher registrieren lassen müssen, denn das Marihuana wird nur an uruguayische Staatsbürger verkauft. Ab dem 2. Mai muss sich jeder, der ab diesem Sommer von seinem Recht Gebrauch machen möchte, in eine Datenbank aufnehmen lassen. Viele empfinden dies als einen Eingriff in die Privatsphäre.
Tendenz zur Legalisierung
Zwar ist Uruguay bisher das einzige Land Lateinamerikas, in dem Marihuana komplett legalisiert wird, jedoch zeichnet sich eine deutliche Tendenz in diese Richtung ab. Erst vor Kurzem wurde auch in Argentinien der Verkauf von Cannabis-Öl bei bestimmten Krankheiten ermöglicht. Aufgrund des bisher erfolglosen und blutigen Kampfes gegen den internationalen Drogenhandel, werden die Stimmen, die einen legalisierten Verkauf bestimmter Substanzen in staatlicher Hand favorisieren, lauter und die Idee findet teilweise Anklang. (aj)
Foto: Pedro Fabián Gutiérrez Vidrio/marihuana,CC BY-NC-ND 4.0.