Maras schließen Waffenstillstand
Zwei der größten kriminellen Jugendbanden El Salvadors haben laut einem Bericht der Zeitung "La prensa Grafica" einen Waffenstillstand beschlossen. Wie der katholische Bischof Fabio Reynaldo Colindres Abarca bestätigte, verständigten sich die Gruppen "Mara Salvatrucha" und "Mara18" in dieser Woche darauf, die Waffen nicht mehr aufeinander zu richten. Beide Seiten hätten Bereitschaft gezeigt, aufeinander zuzugehen, erklärte Colindres, Apostolischer Administrator von Sonsonate. Angesichts der jüngsten Gewaltwelle sei "die Zeit reif für eine solche Verständigung" gewesen.
In den vergangenen Wochen hatten Vertreter der katholischen Kirche zwischen den beiden Jugendbanden vermittelt. Unterstützt wurden die Gespräche von Innenminister David Munguia Payes. Die Regierung stimmte offenbar auch einer Verlegung von prominenten Mara-Häftlingen in andere Gefängnisse zu. Die in dem mittelamerikanischen Land kontrovers diskutierten Gespräche seien ein erster Schritt in die richtige Richtung, erklärte Bischof Colindres. Wenn dies zu einem Rückgang der Mordrate führe, solle das nicht Anlass zu Verdächtigungen, sondern Grund zur Freude und Hoffnung sein.
El Salvador gilt wegen seiner Mordrate von 62 Morden pro 100.000 Einwohner als eines der gefährlichsten Länder der Welt. Laut einem UN-Bericht werden in dem Land durchschnittlich jeden Tag zwölf Menschen ermordet.
Quelle: KNA