Mapuche setzen Hungerstreik fort
Der chilenische Generalstaatsanwalt Sabas Chahuán steht einem runden Tisch mit Vertretern des Staates und des Mapuche-Volkes kritisch gegenüber. "Ich respektiere die Wünsche des Volkes der Mapuche. In diesem konkreten Fall aber können wir uns nicht an einen Tisch mit irgendeiner Institution setzen. Wir müssen uns an die Gesetze halten."
Zu Wochenbeginn hatten die 34 hungerstreikenden Angehörigen des Mapuche-Volkes entschieden, ihren seit nun 79 Tagen andauernden Hungerstreik im Gefängnis fortzusetzen. "Es gibt auch Opfer", sagte Chahuán mit Blick auf in der Vergangenheit verübte Gewalttaten. "Wir sind verpflichtet auch diese zu repräsentieren."
Die Mapuche-Häftlinge verlangen von Präsident Pinera, dass ein Anti-Terror-Gesetz aus der Zeit der Diktatur von Augusto Pinochet (1973-1990) aufgehoben wird. Es ermöglicht unter anderem, Demonstrierende etwa für das Werfen von Molotow-Cocktails wegen "terroristischer Aktionen" unbegrenzt lange und ohne Prozess in Untersuchungshaft zu halten. Weiter können die Angeklagten sowohl vor Zivil- wie Militärgerichte gestellt werden. Viele der Mapuche-Häftlinge sitzen seit Jahren in Haft, nachdem sie im Süden des Landes gegen Landenteignung und Vertreibungen demonstriert hatten. (TK)