Mapuche-Gemeinde bekommt Landtitel
In Argentinien hat laut einem Bericht der Tageszeitung "La Nacion" ein Gericht in einem Präzedenzfall den Mapuche erstmals einen Landbesitztitel zugesprochen. Die indigene Gemeinschaft der Trypay Antu erhält dem Bericht zufolge den Landbesitztitel für ein für den Tourismus interessantes Umland von Bariloche. Unmittelbar nach dem richtungsweisenden Urteil ging die zuständige Richterin in den Ruhestand.
Das Urteil ist in erster Instanz gesprochen und damit noch nicht rechtskräftig. Trotzdem ist es nach Informationen von "La Nacion" das erste Urteil, dass einer indigenen Gemeinde den Landbesitz zuerkennt. Bei den Trypay Antu handelt es sich um eine Mapuche-Gruppe, die laut eigenen Angaben bereits seit dem 19. Jahrhundert auf dem 170 Hektor umfassenden und bei Touristen beliebten Gebiet überwiegend von Ackerbau und Viehzucht lebt.
Die Mapuche sind die Ureinwohner im Süden von Chile und Argentinien. Nach der chilenischen Unabhängigkeit 1818 begann in den 1860er Jahren die Entrechtung: Einmarsch der Armee, Enteignung, Niedergang der eigenen Tradition und Sprache. Erst seit einigen Jahren setzt eine Neubesinnung auf die eigene Kultur und Identität ein. Eine kleine Minderheit radikalisiert sich politisch. Die Mapuche zählen zum ärmsten und am wenigsten gebildeten Teil der Bevölkerung.
Quelle: KNA