Mapuche-Anführer Tránsito zu 18 Jahren Haft verurteilt
Der Mapuche-Anführer Celestino Córdova Tránsito wurde am vergangenen Freitag, 28. Februar 2014, in der südchilenischen Stadt Temuco wegen Brandstiftung mit Todesfolge zu 18 Jahren Haft verurteilt. Er musste sich vor Gericht für einen Brandanschlag auf die Farm des Ehepaars Werner Luchsinger und Vivian McKay verantworten. Das Paar schweizerischen Ursprungs kam bei dem Anschlag im Januar 2013 ums Leben. Das Gericht befand Tránsito der Tat für schuldig, ordnete diesen jedoch nicht als terroristischen Anschlag ein, wie es die Regierung im Anschluss an die Vorfälle tat.
Celestino Córdova Tránsito wurde am 4. Januar vergangenen Jahres in der Nähe des Hauses von Werner Luchsinger festgenommen. Der Verdacht gegen ihn verhärtete sich vor allem, da er eine Schusswunde im Oberkörper aufwies. Werner Luchsinger hatte im Zuge des Brandanschlags auf die Angreifer geschossen, bevor sein Haus gänzlich in Flammen aufging. Die Staatsanwaltschaft forderte 40 Jahre Gefängnis für den Mapuche-Anführer und erklärte die Strafe im Nachhinein für zu milde. Auch der Innenminister Andrés Chadwick gab an, in Anbetracht der Schwere des Delikts, eine höhere Strafe erwartet zu haben.
Die Ereignisse um den Brandschlag vom Januar 2013 gehören zu den gewalttätigsten in einem bereits seit Jahren andauernden Kampf der Mapuche um Land. Das indigene Volk fordert eine Rückgabe ihres ursprünglichen Landbesitzes. In diesem Zusammenhang kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit den Großgrundbesitzern vor Ort. Das Ehepaar Luchsinger gehörte zu den Nachkommen der Familien, die im 19. Jahrhundert von der Landvergabe der Regierung profitierten. (aj)