Letzte Gefängnisinsel wird Öko-Erlebnispark
Die letzte Gefängnisinsel Lateinamerikas wird einer Entscheidung der Linksregierung von Präsident Andrés Manuel Lopez Obrador zufolge zu einem ökologischen Schutzgebiet mit pädagogischer Umweltbildung für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und indigene Völker. Auf der Hauptinsel der Inselgruppe „Islas Marías“ war seit 114 Jahren die „Colonia Penal Federal Islas Marías“ beherbergt, berichtet die Tageszeitung „Jornada“.
Die Insel werde ein Ort, an dem „wir in die Seelen der Mexikaner Samen sähen werden“, erklärte die Chefin der Regierungsbehörde für Umwelt und Naturschutz (Semarnat), Josefa González Blanco auf einer Pressekonferenz in Mexiko-Stadt. Der Direktor der Behörde für Naturschutzgebiete, Andrew Rhodes, wies auf den guten ökologischen Zustand der fünf Inseln hin, am stärksten von menschlichen Eingriffen sei die Hauptinsel „Isla Madre“ betroffen, wo das mexikanische Alcatraz bis zuletzt funktionierte.
Die Inseln mit einer Gesamtfläche von 244 Quadratkilometer haben den Status eines mexikanischen Biosphärenreservats und sind seit 2010 UNESCO-Schutzgebiet. In den Gefängnisorten Aserradero (165 Häftlinge), Bugambilias (98), Morelos (199) und Laguna del Toro (122) hatten bis zur jüngsten Schließung des Bundesgefängnisses noch Gefangene gelebt. Mit Flugzeugen und Schiffen wurden die Inhaftierten in Gefängnisse auf dem rund 100 Kilometer entfernten Festland im Bundesstaat Nayarit gebracht. 2005 zählten die Behörden 8000 Gefängnisinsassen auf der Insel. Im Februar 2018 hatte Präsident Obrador die Schließung erklärt, es müsse „mehr Schulen, weniger Gefängnisse“ geben. (bb)