Legionäre Christi diskutieren Verhaltenskodex
Die Ordensgemeinschaft Legionäre Christi diskutieren nach einem Bericht der mexikanischen Tageszeitung "Vanguardia" (28.01.) über die Einführung eines Verhaltenskodex um Missbrauchsfällen vorzubeugen. Das interne Schreiben, das offenbar aus den USA stammt, sieht verschiedene Ratschläge vor, um eine körperliche Distanz zu anderen Menschen, insbesondere aber Jugendlichen und Kindern zu wahren.
Als "unangemessenes Verhalten" werden darin zum Beispiel intensive Umarmungen, jede Art von Massagen, Berührungen von Knien oder Oberschenkeln charakterisiert. Der übermäßige Genuss von Alkohol, ein gewissenhafter Umgang mit dem Internet sowie die Vermeidung von herablassenden oder erniedrigenden Witzen und das Verbot von Geschenken an Minderjährige gehören ebenfalls zu den internen Vorgaben.
Die Ordensgemeinschaft der "Legionäre Christi" zählt nach eigenen Angaben weltweit etwa 920 Priester in etwa 20 Ländern sowie rund 2.500 Seminaristen. Angeschlossen ist die Laiengemeinschaft "Regnum Christi".
In den vergangenen Monaten mussten sich die "Legionäre" im Zuge einer Überprüfung durch den Vatikan von ihrem umstrittenen Gründer Marcial Maciel Degollado (1920-2008) distanzieren. Der gebürtige Mexikaner war Vater von drei Kindern und soll Seminaristen sexuell missbraucht haben. (TK)