La Paz kritisiert US-Drogenbericht
Boliviens Regierung hat einen Bericht der US-Regierung zum Stand der weltweiten Drogenbekämpfung als "einseitig" abgelehnt. "Die Aussagen des State Department weisen wir natürlich stark zurück", kritisierte Boliviens für Drogenbekämpfung zuständige Vizeminister für Gesellschaftsschutz Felipe Cáceres am Dienstag, 16. September 2014, einen von US-Präsident Barack Obama an den US-Senat überwiesenen Report.
Der jedes Haushaltsjahr ans Parlament übersandte Bericht erklärt Bolivien, Burma und Venezuela zu "Ländern, die während der letzten zwölf Monate ihren internationalen Verpflichtungen im Anti-Drogenkampf nachweislich nicht nachgekommen sind", so eine Pressemitteilung des Weißen Hauses. Seit 2003 hat die US-Regierung die Pflicht, den Kongress über die drogenproduzierenden Staaten zu informieren, welche die "Vereinigten Staaten in bedeutsamer Weise beeinträchtigen".
La Paz verweist auf Erfolge im Anti-Drogenkampf, der seit der Ausweisung der US-Antidrogenbehörde DEA wegen des Vorwurfes der Einmischung in innere Angelegenheiten in nationaler Zuständigkeit durch Polizei und Armee liegt. Nur 23.000 Hektar Coca-Anbauflächen seien ein Erfolg, "in neoliberalen Zeiten waren es 60.000 Hektar", so Cáceres in einem Radiointerview. Als größtes Problem identifiziert La Paz die Kokain-Lieferungen aus Peru. Bolivien sei ein wichtiges Transitland geworden. Die USA sind laut Obama-Bericht der größte Kokain-Verbraucher weltweit. (bb)