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Kolumbien |

Kritik an Polizeigewalt gegen Wayuu-Indigene

Indigene Wayuu-Frau aus der Guajira-Wüste, Kolumbien. Foto: Adveniat/Escher.
Indigene Wayuu-Frau aus der Guajira-Wüste, Kolumbien. Foto: Adveniat/Escher.

Kolumbiens nationaler Indigenendachverband ONIC hat scharfe Kritik an einer Polizei-Räumungsaktion gegen Schienenbesetzer der indigenen Wayuu-Gemeinde in Katsialamana nahe der Kohlenmine El Cerrejón "La Guajira" geäußert. Einheiten der staatlichen ESMAD-Spezialeinheiten hätten am Wochenende an verschiedenen Stellen 15 Menschen verhaftet. Darunter "Anführer, Gemeindevertreter und einen Minderjährigen", so eine Presseerklärung auf der Internetseite der Organisation. "Sie sind aggressiv angekommen und haben weder eine Chance zum Dialog noch einer Vermittlung gegeben", kritisiert ONIC das Vorgehen der Sicherheitskräfte als "alarmierend".

Der Tageszeitung "El Especador" vom Montag, 6. Februar 2016, zufolge seien sechs Menschen verhaftet worden. Die in LKW angereisten Polizisten hätten Tränengas und Schlagstöcke gegen die Demonstranten eingesetzt. Die Wayuu-Indigenen hatten für mehr Mitbestimmung über die staatliche Politik in ihren Gemeinden sowie für eine "Verteidigung des Territoriums" demonstriert. Denn die Folgen der weltweit größten Übertagebau-Anlage sind Umwelt- und Gesundheitsschäden sowie Zwangsumsiedlungen. Die Indigenen besetzten die Eisenbahnlinie, auf der Kohle von der größten Kohlemine in Lateinamerika für den Export abtransportiert wird. Kolumbien ist Deutschlands drittwichtigster Steinkohlelieferant.

Die Besetzung der 120 Kilometer langen Gleisanlage zwischen dem Kohletagebau und dem Überseehafen Puerto Bolívar auf Kilometer 70 hatte laut Medienberichten am 31. Januar 2017 begonnen. Auch eine Straße sei blockiert worden, die ebenfalls geräumt wurde. Neben der katastrophalen Versorgungslage mit Lebensmitteln, protestierten die Anwohner für die Umsetzung von Gesetz Nr. 2500. Es sichert den Ureinwohnern die Schaffung eines autonomen Bildungssystems zur Bewahrung ihrer kulturellen Identität zu, berichtet der Sender "Contagio Radio". (bb)

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