Kritik an EU-Abkommen
Menschenrechtsorganisationen und kirchliche Hilfswerke haben den Plan für ein Handelsabkommen zwischen Europa und Kolumbien scharf kritisiert. Sie warnten am Montag in Berlin davor, die kolumbianische Regierung mit einem Handelsabkommen zu belohnen, "obwohl die Menschenrechtssituation weiter sehr kritisch ist".
Zu den Unterzeichnern zählen das Bischöfliche Hilfswerk Misereor, Caritas International, Koordination Gerechtigkeit und Frieden der Franziskaner (COTAF) und die Menschenrechtsorganisation kolko. An diesem Dienstag sollen im Rahmen des EU-Lateinamerika-Gipfels in Madrid Handelsabkommen mit Kolumbien und Peru beschlossen werden.
Die kolumbianische Menschenrechtsanwältin Liliana Uribe warf der Regierung ihres Landes vor, Empfehlungen der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte und zahlreicher weiterer UN-Instanzen "immer noch nicht umgesetzt" zu haben. Ein Freihandelsabkommen werde zu weiteren gewaltsamen Vertreibungen in Kolumbien führen. Davon seien dann vor allem Kleinbauern, Indigene und afrokolumbianische Gemeinden betroffen. Darüber hinaus warnte Uribe vor einer Verschärfung der Umweltzerstörung sowie einer Verschlechterung der Arbeitsbedingungen in Folge des Abkommens.
Die Organisationen forderten die Europäische Union auf, Druck auf die kolumbianische Regierung zu machen und eine Verbesserung der Menschenrechtssituation zu erwirken. Dazu gehöre es auch, die Zustimmung zu dem Abkommen zurückzunehmen.
Quelle: kna