Konflikt um Barro-Blanco-Staudamm geht weiter
Der Konflikt zwischen indigenen Gemeinden, Zentralregierung und Unternehmen um den Bau des Wasserkraftwerks Barro Blanco bleibt ungelöst. Geplante Gespräche zwischen einer hochrangigen Regierungsdelegation und Staudamm-Gegnern wurde von staatlicher Seite kurzfristig abgesagt. Die Beschwerdeseite habe keine konstruktiven Vorschläge vorgelegt, man wolle die Arbeiten am Damm nun fertig stellen, berichtet am Donnerstag die Tageszeitung "Estrella de Panama".
Indigenen-Vertreter Ricardo Miranda widersprach dieser Darstellung, es gebe eine abgestimmte Vorschlagsliste, allerdings wolle man diese mit Präsident Juan Carlos Varela verhandeln, wenn dieser in die Konfliktregion nach Tolé in der Provinz Chiriquí reist. "Darum warten wir auf ihn", so der Generalsekretär der Indigenen-Kommission. Die Gemeindevorsteherin Silvia Carrera hatte in einer letzten Verhandlungsrunde erklärt, die einzige Lösung, welche die Gemeinden akzeptieren, sei ein Ende des Staudamms.
Der Projektträger des Vorhabens "Generadora del Istmo, S.A." (Genisa) forderte in einem Brief an Panamas Zentralregierung "Respekt und Klarheit über die Zukunft der Investition" von Barro Blanco. Laut Unternehmen seien bei einem Baufortschritt von 95 Prozent 140 Millionen US-Dollar investiert worden. Der Baustopp wegen Proteste seit Februar 2015 habe bisher Schäden in Höhe von 20 Millionen US-Dollar verursacht. Die deutsche Entwicklungsbank DEG der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist Teilfinanzierer des Staudamms. (bb)