Kolumbiens Präsident lehnt Treffen mit FARC in Kuba ab
Kolumbiens Staatspräsident Juan Manuel Santos hat ein Treffen mit Vertretern der FARC-Guerilla beim Gipfel der Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten (CELAC) kommende Woche in Havanna ausgeschlossen. Das berichtet die kolumbianische Tageszeitung El Tiempo am Donnerstag, den 23. Januar. Eine Zusammenkunft mit der FARC, mit deren Vertretern die kolumbianische Regierung seit Oktober 2012 in Havanna über ein Ende des bewaffneten Konflikts verhandelt, stehe nicht auf dem Programm, sagte Santos im schweizerischen Davos, wo er am Weltwirtschaftsforum teilnimmt.
Uruguays Präsident José Mujica kündigte hingegen an, sich nach dem CELAC-Gipfel mit seinem Amtskollegen Santos sowie der Verhandlungsdelegation der FARC treffen zu wollen. "In 50 Jahren war Kolumbien dem Frieden nie näher als heute", sagte Mujica der uruguayischen Wochenzeitung Busqueda. Daher verdiene der aktuelle Friedensprozess jegliche Unterstützung.
Das zweitägige Gipfeltreffen beginnt am Dienstag. Der CELAC gehören alle souveränen Staaten des amerikanischen Kontinents außer Kanada und den USA an.
Seit Ende 2012 finden in Havanna Friedensgespräche zwischen Regierung und FARC statt. Nach Einigungen über die Frage der ländlichen Entwicklung und der politischen Teilhabe der Guerilla sprechen die Verhandlungsdelegationen derzeit über das Thema Drogenhandel.
Die FARC entstand 1964. Mit rund 9.200 Kämpfern ist sie die größte Rebellenorganisation Lateinamerikas. Ihr werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen; die EU stuft sie als Terrororganisation ein. Neben der FARC sind auch rechtsgerichtete Paramilitärs und die Armee für schwere Menschenrechtsverletzungen im Konflikt in Kolumbien verantwortlich.
Quelle: KNA.
Foto: Cacalos Garrastazu/ObritoNews. CC-BY-2.0