Kolumbianer wählen neuen Präsidenten
Heute wählen die rund 30 Millionen Kolumbianer einen neuen Präsidenten. Um die Nachfolge des seit 2002 amtierenden konservativen Präsidenten Uribe bewerben sich neun Kandidaten. Größte Chancen werden dem Regierungkandidaten Santos und dem grünen Politiker Mockus eingeräumt.
Landesweit sind 350.000 Sicherheitskräfte im Einsatz, um für ruhige Wahlen zu sorgen. Dennoch sind bei Anschlägen im Vorfeld der Wahlen zwei Kinder und zwei Soldaten getötet worden. In einem Wohnviertel der Stadt Argelia im südwestlichen Regierungsbezirk Cauca explodierte ein Sprengsatz und rissdie Kinder im Alter von neun und 14 Jahren in den Tod, wie Bürgermeister Adrián Bravo örtlichen Radiosendern mitteilte. Zudem geriet der Konvoi des örtlichen Polizeichefs Gustavo Ricaurte in einen Hinterhalt.
Jüngste Umfragen zufolge wird es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen kommen zwischen dem konservativen Regierungskandidaten Juan Manuel Santos und dem Kandidaten der Mitte-Links-Partei "Die Grünen", Antanas Mockus.
Ex-Verteidigungsminister Santos versprach, die Politik des bisherigen Präsidenten Álvaro Uribe fortzusetzen. Menschenrechtsverletzungen, Abhörskandale und eine hohe Arbeitslosigkeit überschatteten zuletzt jedoch die Erfolge Uribes. Mockus, Professor und Ex-Bürgermeister der Hauptstadt Bogotá, will Rechtsstaatlichkeit und Transparenz fördern.