Klimawandel bedroht Kaffeeanbau in Lateinamerika
Einer jüngsten Studie zufolge bedroht die durch den Klimawandel verursachte Erderwärmung große Teile der fruchtbarsten Anbauflächen für Kaffee in Lateinamerika. Bis 2050 könnte die Kaffee-Produktion um bis zu 88 Prozent im Vergleich zu heute einbrechen, berichtet die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag, 12. September 2017, über die Klimawandelfolgen auf die Landwirtschaft in Lateinamerika.
"Kaffee ist eines der wertvollsten Nahrungsmittelprodukte der Welt und benötigt für seinen Anbau ein geeignetes Klima sowie ausreichend Bienen für seine Bestäubung", so Taylor Ricketts, Co-Autor der im US-Wissenschaftsmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS) veröffentlichten Forschungsarbeit. Der laut Ricketts "ersten Studie, die zeigt, wie die Erwärmung des Planeten das Umfeld der Kaffeepflanzen und Bienen beeinflusst", werde die Kaffeebohnenernte bei einer gestiegenen Durchschnittstemperatur auf über 2 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit 73 bis 88 Prozent geringer ausfallen.
Die Artenvielfalt der Bienen werde zwischen acht bis 18 Prozent zurückgehen, rechnet die Studie mit einem moderaten (bis zwei Grad Celsius Erwärmung) und einem starkem (über zwei Grad Celsius Erwärmung) Temperaturanstieg. Die am meisten vom Ernterückgang betroffenen Kaffeeanbauregionen seien Nicaragua, Honduras und Venezuela. In klimatisch günstigeren Bergregionen von Mexiko, Guatemala, Kolumbien und Costa Rica könnte die Kaffeeproduktion hingegen ansteigen. Besonders wichtig für die Bestäubung in der Landwirtschaft seien die Tropenwälder, berichtet AFP. 91 Prozent aller für Kaffee geeigneten Anbauflächen befänden sich weniger als zwei Kilometer von Regenwäldern entfernt. (bb)