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Kuba, Brasilien |

Klagewelle kubanischer Ärzte in Brasilien

In einer kleinen Gesundheitsstation im Bundesstaat Rondônia bereitet eine Ordensfrau Medikamente vor. Ärzte gibt es hier kaum. Foto: Adveniat/Mere
In einer kleinen Gesundheitsstation im Bundesstaat Rondônia bereitet eine Ordensfrau Medikamente vor. Ärzte gibt es hier kaum. Foto: Adveniat/Mere

Immer mehr in Brasilien tätige Ärzte aus Kuba fühlen sich von der kubanischen Regierung ausgebeutet. Die im Rahmen des Programms "Mehr Ärzte" nach Brasilien geschickten Mediziner wehren sich dagegen, dass Kubas Regierung 75 Prozent ihres Gehalts einbehält und nach drei Jahren ihre Rückkehr nach Kuba fordert. Sehr viele wollten nicht mehr zurück nach Kuba, berichteten brasilianische Medien am Freitag, 29. September 2017 (Ortszeit). Derzeit sind an den Gerichten Brasiliens rund 150 Klagen anhängig.

Brasiliens Regierung überweist monatlich für jeden kubanischen Arzt 3.620 US-Dollar nach Havanna. Allerdings bekommen die Ärzte nur 25 Prozent der Summe ausgezahlt. Zudem mussten sie sich vor ihrer Entsendung verpflichten, nach drei Jahren zurückzukehren. Die nun eingereichten Klagen verlangen neben der vollen Auszahlung des Gehalts das Recht, über die Entsendedauer hinaus als selbstständiger Arzt in Brasilien tätig zu sein.

Programm für bessere Gesundheitsversorgung

Im Jahr 2013 hatte Kubas Regierung mit Brasilien ein Entsendeabkommen für zunächst drei Jahre geschlossen. Vergangenes Jahr wurde das Abkommen verlängert, allerdings wurde die Zahl der Ärzte von damals 11.400 auf rund 8.000 gesenkt. 2019 sollen es nur noch 7.400 sein. Die Ärzte nehmen an dem 2013 gestarteten Programm "Mais medicos" (Mehr Ärzte) teil, das die Gesundheitsversorgung in den entlegenen und unterversorgten Regionen Brasiliens verbessern soll. Insgesamt sind 18.000 Ärzte daran beteiligt, davon jedoch lediglich 4.600 Brasilianer. Die hohe Zahl kubanischer Ärzte liegt daran, dass nicht genug brasilianische Ärzte an dem Programm teilnehmen wollen.

Brasiliens Gesundheitsminister Ricardo Barros hatte bei einem Treffen mit seinem kubanischen Amtskollegen vor einigen Tagen in Washington angedeutet, dass das Abkommen mit Kuba auch über 2019 hinaus verlängert werden könnte. Brasiliens Regierung setze sich zudem dafür ein, dass die kubanischen Ärzte vor Gericht keine Erfolge erzielen werden, so Barros. So seien einige erstinstanzliche Urteile sowie einstweilige Verfügungen zugunsten der Ärzte von höherinstanzlichen Gerichten wieder einkassiert worden.

Quelle: KNA

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