Kirchner fordert erneut Rückgabe der Falklandinseln
Die argentinische Präsidentin Christina Kirchner hat kurz nach dem Jahreswechsel in einem offenen Brief an den britischen Premierminister David Cameron zum wiederholten Mal die Rückgabe der Falklandinseln gefordert. In ihrem Schreiben verlangt das Staatsoberhaupt Argentiniens Verhandlungen über die Gebietsansprüche der kleinen Inselgruppe im Südatlantik und ruft Großbritannien dazu auf, jegliche Form des Kolonialismus zu beenden. „Vor heute genau 180 Jahren, am 3. Januar, hat Großbritannien in einem Akt des Kolonialismus des 19. Jahrhunderts die Malvinas gewaltsam entrissen, die 14.000 Kilometer von London entfernt sind“, schrieb Kirchner.
Der Brief an David Cameron ist nur einer von vielen Höhepunkten im diplomatischen Streit über die Falklandinseln zwischen den beiden Ländern. Seit sich der Krieg um die Inseln im vergangenen Jahr zum 30. Mal jährte, hat Cristina Kirchner eine härtere Gangart eingelegt. So erwirkte sie im Staatenbund Mercosur ein Verbot für Schiffe mit der Flagge der Falklandinseln, in den Häfen der Mercosur-Länder Chile, Brasilien, Argentinien und Uruguay einzulaufen. Außerdem bat sie die Vereinten Nationen öffentlich um ihre Unterstützung. Für dieses Jahr ist eine Volksabstimmung auf den Malvinas geplant. Dann sollen die 3.000 Inselbewohner selber entscheiden, zu welchem Staat sie gehören möchten. Das britische Außenministerium geht fest davon aus, dass die Menschen sich für Großbritannien entscheiden werden.
Auslöser für die anhaltende diplomatische Krise zwischen Argentinien und dem Vereinten Königreich ist der Falklandkrieg vom April 1982. Damals besetzten mehrere hundert argentinische Soldaten die zu Großbritannien gehörigen Falklandinseln, um so das Gebiet zu erobern. Dies war der Auftakt zu einem zwei Monate andauernden Krieg, aus dem die europäische Großmacht schließlich als Sieger hervorging. Der bewaffnete Konflikt forderte mehr als 1.000 Menschenleben. (aj)