Kirche vermittelt im Bergbaustreit
Die panamaische Bischofskonferenz wird im Streit um die Reform des Bergbaugesetzes zwischen der Regierung des mittelamerikanischen Landes und Vertretern indigener Bevölkerungsgruppen vermitteln. Panamas Staatspräsident Ricardo Martinelli bestätigte entsprechende Meldungen der lokalen Medien. In einem solchen Dialog sollen nach Vorschlag der katholischen Kirche die Vorteile und Nachteile des Bergbaus analysiert werden. Die ersten Gespräche sollen bereits am Dienstag in San Félix, der Hochburg der Proteste beginnen.
Das Parlament diskutiert seit Anfang Februar über eine Reform der Bergbaugesetze in Panama. Treten die Gesetze in Kraft, gebe es für nationale und internationale Bergbau-Unternehmen die Möglichkeit die Rohstoffe auf dem Territorium des indigenen Stammes der Ngöbe-Buglé abzubauen. Experten vermuten Kupfervorkommen in Höhe von mehreren Millionen Tonnen.
Indigene Organisationen und Umweltgruppen hatten im Februar ein Moratorium für das Reformpaket gefordert. Es müsse zunächst eine gesellschaftliche Debatte geführt und am Ende durch ein Referendum über die Reformen entschieden werden, hatten Vertreter der Organisationen Anfang Februar auf einer Pressekonferenz in Panama-Stadt erklärt. Die gegenwärtigen Reformpläne würden zu einem Ausverkauf der Ressourcen an transnationale Unternehmen führen, warnen die Kritiker. Präsident Ricardo Martinelli verteidigte hingegen die Reformpläne. “Man wird nichts zulassen, was Umwelt oder Flüsse zerstört. Wir sind lediglich darauf aus, dem Staat mehr Einnahmen zu verschaffen." (TK)