Kirche und Menschenrechtler fordern Entschuldigung
Aus Anlass des 18. Jahrestages des Friedensabkommens von Chapultepec erwarten Vertreter von Menschenrechtsorganisationen und der katholischen Kirche in El Salvador eine öffentliche Entschuldigung für die während des Bürgerkrieges begangenen Gräueltaten des Staates. "Wir hoffen, dass der Präsident eine symbolische Entschuldigung aussprechen kann, um die Opfer zu ehren", sagte Ana Julia Escalanta von der nationalen Menschenrechtskommission vor Journalisten in San Salvador. Staats- und Regierungschef Mauricio Funes kündigte an, am Wochenende eine Erklärung aus Anlass des historischen Datums abzugeben.
Auch die katholische Kirche, die vor allem unter rechten Todesschwadronen während des Bürgerkrieges in den 1980er und 1990er Jahren litt, hofft ein entsprechendes Signal des im vergangenen Jahr gewählten Staats- und Regierungschefs: "Ein nationaler Akt der Aussöhnung wäre sicher eine gute Sache", erklärte José Luis Escobar, Oberhirte der Hauptstadtdiözese San Salvador.
Im Bürgerkrieg in El Salvador wurden von 1980 bis 1992 Zehntausende Zivilisten getötet. Darunter waren auch mehr als 100 Geistliche der verschiedenen Glaubensgemeinschaften. Der Mord an Erzbischof Oscar Arnulfo Romero 1980 während eines Gottesdienstes wurde weltweit mit Bestürzung aufgenommen. tk