Kirche: Pinera soll Mapuche-Häftlingen Gehör schenken
Erzbischof Ezzati Andrello hat den chilenischen Präsidenten Sebastian Piñera aufgefordert, den hungerstreikenden Häftlingen des Mapuche-Volkes endlich Gehör zu schenken. "Angesichts der extremen Umstände muss man alle Möglichkeiten prüfen, die einen Ausweg aus der Krise ermöglichen.
Dabei gilt es auch humanitäre Lösungen in Betracht zu ziehen, die vielleicht nicht im Gesetzbuch stehen", sagte Ezzati dem Radiosender Cooperativa in Concepción.
Ezzati wies darauf hin, dass sich die Gruppe von 34 Mapuches, die sich seit über 74 Tagen in mehreren Gefängnissen im Hungerstreik befinden, dramatisch sei. Die Mapuche-Häftlinge verlangen von Präsident Pinera, dass das Gesetz aus der Zeit der Diktatur von Augusto Pinochet (1973-1990) aufgehoben wird. Es ermöglicht unter anderem, Demonstrierende etwa für das Werfen von Molotow-Cocktails wegen "terroristischer Aktionen" unbegrenzt lange und ohne Prozess in Untersuchungshaft zu halten. Weiter können die Angeklagte sowohl vor Zivil- wie Militärgerichte gestellt werden. Viele der Mapuche-Häftlinge sitzen seit Jahren in Haft, nachdem sie im Süden des Landes gegen Landenteignung und Vertreibungen demonstriert hatten. (tk)