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El Salvador |

Kirche kämpft für Grundrecht auf Wasser

Symbolbild: Eine Familie im Norden Brasilien. (Foto: Heinemann/Adveniat)
Symbolbild: Eine Familie im Norden Brasilien. (Foto: Heinemann/Adveniat)

Mit Spannung blickt El Salvador auf den Donnerstag. Dann soll es den "großen Marsch der Salvadorianer" gegen die Privatisierung der Wasserversorgung geben. Organisiert wird die Demo von den Kirchen und vielen sozialen Organisationen: ein Schulterschluss der Zivilgesellschaft gegen ein höchst umstrittenes Projekt.

Kurz vor der Mobilisierung der Privatisierungsgegner zieht die katholische Kirche in dem mittelamerikanischen Land einen Trumpf aus dem Ärmel. Sie will dem Kongress in den kommenden Tagen 200.000 Unterschriften gegen eine Privatisierung der Wasserversorgung präsentieren. "Wasser ist Grundrecht für alle Salvadorianer", sagte Hauptstadterzbischof Jose Luis Escobar Alas am Sonntag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz.

Die Zivilgesellschaft stellt sich gegen das von konservativen Kräften betriebene Projekt. Die Privatisierung könnte nach Lesart der Opposition für dringend notwendige Investitionen in die marode Infrastruktur sowie die Wasserqualität sorgen, argumentieren die Befürworter. Tatsächlich befindet sich die Versorgungsinfrastruktur in einem schlechten Zustand; die staatliche Aufsicht hat versagt. Die Gegner befürchten allerdings, dass vor allem die ärmere Bevölkerung von der Versorgung abgeschnitten werden könnten.

Wasserknappheit im Land

Die Kirche ging nicht unvorbereitet in die Debatte. Rechtsexperten der Zentralamerikanischen Jesuiten-Universität UCA hatten bereits 2017 ein Gesetzesmodell ausgearbeitet, das nach Sichtweise der Kirche alle Aspekte berücksichtigt. Diese Vorlage, die nach Escobars Worten volle Rückendeckung der Kirche besitzt, sieht vor, Wasser als Menschenrecht zu verankern. Teile der rund 6,6 Millionen Einwohner El Salvadors leiden immer wieder unter Wasserknappheit. Dies soll nach Angaben von Wissenschaftlern einerseits auf die Folgen des Klimawandels zurückzuführen sein, aber auch auf die Auswirkungen des neu regulierten Bergbaus.

Erzbischof Escobar nannte als Ziel, "unser Land zu schützen vor der schweren Kontamination der Umwelt, besonders des Wassers, durch offenen Bergbau mit Hilfe von Zyanid". Durch anhaltende Verschmutzung des Grundwassers seien in der Vergangenheit immer wieder Menschen und die Natur zu Schaden gekommen. Nun soll das Wasser per Gesetz zum Menschenrecht gemacht werden - statt es zu privatisieren.

Autor: Tobias Käufer (KNA)

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