Kirche ergreift Partei für Straüenhändler
Die katholische Kirche in El Salvador hat die Regierung von Staatspräsident Mauricio Funes aufgefordert, Hilfsmaßnahmen für die zuletzt von den Sicherheitskräften aus dem Stadtbild entfernten Straßenhändler zu ergreifen. "Es müssen gangbare Wege aufgezeigt und wirkliche Alternativen geschaffen werden", forderte der Erzbischof von San Salvador, José Luis Escobar Alas, in einer Pressekonferenz.
In der vergangenen Woche waren mehrere Dutzend fliegende Händler in San Salvador von den Polizeikräften gegen ihren Willen von ihren angestammten Verkaufsplätzen vertrieben worden. Bei dem Handgemenge wurden mindestens 26 Menschen verletzt und 5 Personen festgenommen.
Hintergrund der Aktion ist eine seit Monaten geführten Debatte in San Salvador. Dabei geht es um eine Reform des chronisch überlasteten Innenstadtbereichs der Hauptstadt des mittelamerikanischen Landes. Neben der Schaffung neuer Busfahrouten sollen auch die Straßenhändler aus dem Stadtzentrum verschwinden, um den Verkehr wieder reibungsloser fließen zu lassen.
Erzbischof José Luis Escobar Alas erinnerte die Behörden daran, "menschlich und zivilisiert" die Beschlüsse umzusetzen. "Es handelt sich hier um die ärmsten der Armen, die ebenfalls ein Recht auf ehrliche Arbeit haben." Den betroffenen Menschen müssten nun alternative Erwerbsformen angeboten werden. (TK)