Kirche bringt FARC-Guerilleros mit ihren Familien zusammen
Die katholische Kirche in Kolumbien will demobilisierte Guerillakämpfer der Rebellenorganisation FARC mit ihren Familien zusammenbringen. Ein entsprechendes Programm soll Ende Mai beginnen, teilte die Kolumbianische Bischofskonferenz am Donnerstag, 11. Mai 2017 (Ortszeit), in Bogotá mit.
Es sei in den vergangenen Monaten klar geworden, dass sich viele Guerilleros und Familien in der gleichen Situation befunden hätten. Die Guerilleros hätten während des bewaffneten Konfliktes den Kontakt zu ihren Familien verloren und würden deren Aufenthaltsort nicht kennen. Viele Kämpfer hätten aber den Wunsch geäußert, die Verwandten zu kontaktieren, ehe die Entwaffnung beginne, hieß es in einem auf der Internetseite der Bischofskonferenz veröffentlichten Schreiben. Am 21. Mai soll in Valledupar in der nordkolumbianischen Provinz Cesar die erste Familienzusammenführung von 44 Rebellen mit ihren Verwandten beginnen.
Regierung und FARC hatten sich im vergangenen Jahr nach vierjährigen Verhandlungen auf ein Friedensabkommen verständigt. Im Rahmen dieses Prozesses sind rund 7.000 Kämpfer in sogenannte Befriedungszonen umgezogen, um dort bis Ende Mai ihre Waffen abzugeben und die Wiedereingliederung in die Zivilgesellschaft voranzutreiben. In dem jahrzehntelangen Konflikt zwischen Staat und Guerilla starben rund 300.000 Menschen; mehr als sieben Millionen wurden zu Binnenflüchtlingen.
Quelle: KNA, Bild: Screenshot, www.cec.org.co