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Argentinien |

Kinder von Diktaturverbrechern wollen aussagen

Die Wandmalerei an einer Mauer in Buenos Aires, Argentinien, thematisiert die Verbrechen der Militärdiktatur in den 70er und 80er Jahren. Foto: Adveniat/Escher
Die Wandmalerei an einer Mauer in Buenos Aires, Argentinien, thematisiert die Verbrechen der Militärdiktatur in den 70er und 80er Jahren. Foto: Adveniat/Escher

In Argentinien haben Kinder von Vätern, die wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit während der rechten Militärdiktaturen (1976-1983) in dem südamerikanischen Land angeklagt sind oder unter dem entsprechenden Verdacht stehen, eine Gesetzesänderung zur Ausweitung des Aussagerechts auf ihre Eltern gefordert, berichtet die Nachrichtenagentur EFE am Mittwoch, 8. November 2017.

Hinter der Forderung, die dem Parlament in Buenos Aires vorgestellt wurde, steht das Kollektiv "Geschichten des Ungehorsams", das sich Mitte vergangenen Jahres gegründet hat und sich aus Argentiniern und Argentinierinnen zusammensetzt, deren Eltern entweder wegen Menschenrechtsverletzungen angeklagt oder bereits verurteilt sind und in Haft sitzen, berichten lokale Medien. Das Projekt will Artikel 178 und 242 des argentinischen Prozessrechts novellieren, das Kindern von Angeklagten die Aussage und Klagen gegen Eltern in einem Gerichtsverfahren verbietet.

"Wir sind mit einem Schweigegelübde aufgewachsen, das wir in innerfamiliären Kämpfen brechen mussten", zitiert die Tageszeitung El Patagonico Kollektiv-Mitglied Pablo Verna, Sohn des wegen der Folterverbrechen im Fall "Campo de Mayo" verurteilten Arztes Julio Alejandro Verna. Die Gründung des Kollektivs wurde durch das Buch "Kinder der 70ger" der Journalistinnen Carolina Arenes und Astrid Pikielny inspiriert, die sich mit dem schweren Erbe der Diktaturzeit und der anhaltenden Aufarbeitung in Täterfamilien auseinandersetzt. (bb)

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