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Brasilien |

Keine Quote für afro-brasilianische Studenten an Universitäten

An Brasiliens Universitäten gibt es auch künftig keine verpflichtende Quote für dunkelhäutige Studenten. Der Kongress verabschiedete am Mittwoch (Ortszeit) ein Gesetz zur Gleichstellung der Ethnien, ohne einen entsprechenden Passus aufzunehmen. Dieser sah eine Quote von 20 Prozent an den Hochschulen des Landes vor. Bevor das Gesetz in Kraft tritt, muss es noch von Präsident Luiz Inacio Lula da Silva unterschrieben werden.

Die Einführung einer Quote an Universitäten ist in Brasilien seit Jahren umstritten. Befürworter sehen darin eine Förderung größerer Chancengleichheit für dunkelhäutige Studenten, die meist aus armen Familien stammen. Kritiker verstehen Rassenquoten als populistische Lösung, die die Fehler des Bildungssystems nicht wirklich beseitige.

Bisher werden die Studienplätze in Brasilien durch ein mehrtägiges Auswahlverfahren vergeben. Bei diesen Prüfungen, so die Unterstützer einer Quote, seien Kindern aus wohlhabenden Familien begünstigt, weil sie zuvor oft an teuren Privatschulen unterrichtet worden seien. Kinder aus ärmeren Familien, die auf öffentliche Schulen gingen, schnitten dagegen schlechter ab.

Das nun verabschiedete Gesetz wurde mehrere Jahre im Kongress diskutiert. In dieser Zeit wurden bereits verschiedenen Quotenregelungen gestrichen; etwa bei den Kandidaten von politischen Parteien. Auch Steuervergünstigungen für Unternehmen, die mehr dunkelhäutige Mitarbeiter einstellen, wurden gekippt.

Der jetzige Gesetzestext bestätigt die grundsätzliche Gleichheit aller Ethnien innerhalb der brasilianischen Gesellschaft. Der Begriff "Ethnie" wurde erst ganz am Ende statt des ursprünglich im Entwurf verwendeten Begriffes "Rasse" verwendet.

Befürworter von Quoten für Afro-Brasilianer zeigten sich Medienberichten vom Donnerstag zufolge enttäuscht von dem Ergebnis. Sie warfen der Politik vor, die Möglichkeit einer größeren Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt zunichtegemacht zu haben. Regierungsvertreter versicherten dagegen, künftig weitere Gesetze zur Verbesserung der Situation dieser Bevölkerungsgruppe zu verabschieden. Das aktuelle Gesetz enthalte die "symbolische Botschaft an die brasilianische Gesellschaft, dass zukünftig niemand mehr diskriminiert werde".

Quelle: kna

 

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