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Peru |

Keine Menschenrechte für Puerto Azul

In einem vor wenigen Tagen veröffentlichten Kommunique haben Leiter der indigenen Gemeinde Puerto Azul, in der östlichen Provinz Ucayalí, auf die anhaltende Rechtlosigkeit ihrer Gemeinde verwiesen. Seit 1991 warten Indigene aus Cacataibo auf Antwort bezüglich einer Petition um Ausweitung ihres Territoriums, die sie aus sozialen, wirtschaftlichen und Umweltgründen bei der Agrarbehörde beantragt hatten. Die Regionalregierung in Ucayalí habe bis heute nicht reagiert, heißt es in dem Schreiben.

Forstkonzessionen für geforderte Gebiete vergeben

Zudem, so äußerten Vertreter der Gemeinden und die Föderation indigener Völker von Cacataibo (FENACOCA), habe der Staat durch die Vergabe von Forstwirtschaftskonzessionen Tatsachen in den umstrittenen indigenen Territorien geschaffen: "Während wir auf eine Antwort zu unserem Gesuch über die Ausweitung unserer Territorien warteten, hat die Forstbehörde INRENA im Wissen darum, dass es indigene Bewohner in diesem Gebiet gibt und unter Missachtung des Recht auf vorherige Konsultation, auf einer Fläche von 1.270 Hektar in den Regionen Ucayali und Huánuco Wald für die Fortwirtschaft angelegt. Sie hat Konzessionen für die Holzwirtschaft in genau den Gebieten vergeben, auf die sich das Ersuchen der Bewohner der Gemeinde Puerto Azul bezieht", heißt es in dem Schreiben.

Kriminalisierung indigener Proteste

Die Konzession, so berichten Bewohner der Gemeinde, habe zu Konflikten zwischen Indigenen und Konzessionsbesitzern geführt. So verhinderten Indigene beispielsweise 2007 das Passieren von Maschinen der Holzwirtschaft durch ihre Gemeinde und forderten die Firmen auf, für die schweren Maschinen eigene Straßen zu bauen. Die Blockade habe jedoch keinen Erfolg für die indigene Gemeinde gebracht, stattdessen seien die Gemeindemitglieder mit Strafprozessen überzogen und kriminalisiert worden.

Die Indigenenvertreter beschuldigen Polizei, Holzfirmen, Staatsanwaltschaft und Richter zudem der Komplizenschaft gegenüber den indigenen Bewohnern von Puerto Azul. Jüngstes Beispiel hierfür sei eine richterliche Anhörung im Februar dieses Jahres in Aguaytía, bei der zugunsten eines Holzunternehmens das auf Gemeindegebiet operiere, entschieden worden war.

Nach Ansicht der Indigenen ist die Vergabe der Konzession illegal. Sie fordern, in Vergabeprozesse eingebunden zu werden. Das Gericht hatte jedoch entschieden, die Indigenen nicht als Beteiligte einzubeziehen, da sie weder vor noch während der Konzessionsvergabe Beschwerde eingelegt hätten. (bh)

Quelle: Adital

 

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