Katastrophale Situation bei Frauengesundheit
Anlässlich des „Internationalen Aktionstages für die Gesundheit der Frau“ haben verschiedene Frauenorganisationen des Landes die gegenwärtige Gesundheitspolitik im Land kritisiert. Organisationen wie das „Feministische Netzwerk gegen Gewalt“, die feministische Vereinigung „Prudencia Ayala“ und die „Regionale Kampagne für den Zugang von Frauen zu ihren Rechten“ forderten die Regierung dazu auf, Maßnahmen für die reproduktive und die sexuelle Gesundheit von Frauen zu veranlassen.
Die Gewalt gegen Frauen sei ein enormes Problem für die öffentliche Gesundheit und Sicherheit von Frauen geworden, so die Feministinnen. Frauenmorde, so genannte „Feminicidios“, bei denen Frauen aufgrund ihres Geschlechts Opfer von Gewalt werden, haben in El Salvador in den letzten Jahren überdurchschnittlich zugenommen. Im Jahr 2008 wurden 348 solcher Morde registriert, im vergangenen Jahr stieg die Zahl auf 581 an und in diesem Jahr wurden nach Angaben des Instituts für Rechtsmedizin bereits 213 Delikte gemeldet. Außerdem habe die Zahl der minderjährigen Schwangeren infolge von Vergewaltigungen stark zugenommen. Die Feministinnen forderten von der Staatsanwaltschaft, diese Fälle von sexueller Gewalt gegen Frauen gründlich zu untersuchen und die Schuldigen zu bestrafen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist der völlig unzureichende Zugang von Frauen zum Gesundheitswesen. In einem Kommunique verwiesen die Frauenorganisationen als Beispiel auf die hohe Müttersterblichkeit im Land: Auf 100.000 Lebendgeburten kommen derzeit 71,25 Todesfälle. Die Organisationen fordern daher den Bau eines modernen Krankenhauses, in dem die medizinische Versorgung von Frauen garantiert werden könne. Eine der häufigsten Todesursachen bei Frauen sei außerdem Gebärmutterkrebs, der bei rechtzeitiger Behandlung heilbar ist, so die Kritik der Organisationen. (bh)
Quelle: Adital