Kardinal: Mexikanische Jugendliche arbeiten für Drogenkartelle
Mexiko-Stadt. Drogenkartelle entwickeln sich nach Angaben der Kirche zum wichtigsten Arbeitgeber für Jugendliche in Mexiko. In einigen Regionen des Landes hätten die Kartelle die Macht in den Unternehmen übernommen, schreibt Kardinal Norberto Rivera Carrera in dem Kirchenmagazin "Desde la fe". Da es schwierig sei, Arbeit zu finden, flüchteten sich viele junge Menschen in die Arme der Kartelle. Viele versuchten auch, illegal in die USA einzureisen. Kritik übte der Erzbischof von Mexiko-Stadt in diesem Zusammenhang an US-Präsident Barack Obama wegen des umstrittenen Einwanderungsgesetzes in Arizona. Obama habe es versäumt, ein Zeichen gegen neue Arten von Rassismus zu setzen.
Unterdessen haben Angehörige von Vermissten in Mexiko ein neues Selbsthilfenetz gegründet. In den Büros der Diözese in Saltillo trafen sich am Wochenende Vertreter zahlreicher kirchlicher Gruppen und Menschenrechtsinitiativen, um künftig gemeinsam nach mutmaßlichen Opfern des Drogenkrieges in Mexiko zu suchen. In dem Land verschwinden täglich mehrere Menschen, die entführt oder ermordet werden. Mit 234 registrierten Morden erreichte Mexiko im Monat Juli einen neuen Höchststand an Gewaltverbrechen seit Amtsantritt der Regierung von Präsident Felipe Calderon im Dezember 2006.
Quelle: kna