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Brasilien |

Jesus-Judas-Vergleich

Kritik an Brasiliens Präsident Lula.

Sao Paulo. Nach einem Jesus-Judas-Vergleich erntet Brasiliens Staatspräsident Luiz Inacio Lula da Silva Kritik von berufener Seite. Die katholische Kirche des Landes wies die biblische Bildsprache des Staatsoberhaupts zur Beschreibung der politischen Lage zurück. Lula hatte die aktuelle Regierungskoalition mit einem Bündnis zwischen Jesus und Judas verglichen.

"Würde Jesus Christus hier herkommen und verfügte Judas über eine Abstimmungsmacht innerhalb einer Partei, so müsste Jesus Judas um eine Koalition bitten", hatte Lula unter der Woche der Zeitung "Folha de Sao Paulo" gesagt. Er verteidigte damit die Koalition seiner Arbeiterpartei PT und der als äußerst korrupt geltenden PMDB.

Die Kirche stellte klar, Judas sei ein Jünger Jesu gewesen. Aber: "Mit Pharisäern geht Christus keine Bündnisse ein. Ganz im Gegenteil, er hatte stets harsche Worte für sie übrig", sagte der Generalsekretär der Brasilianischen Bischofskonferenz, Dimas Lara Barbosa, laut Medienberichten vom Freitag. Auf Nachfragen von Journalisten verneinte er aber, dass er sich mit seinem Kommentar auf die PMDB beziehe.

Lulas Äußerungen lösten unterdessen teils heftige Reaktionen auch innerhalb der Parteien in Brasilia aus. "Lula ist derart arrogant, dass er sich selbst mit Christus vergleicht und gleichzeitig seine Alliierten als Judas bezeichnet. Es geht ihm lediglich um die Regierungsfähigkeit, einen Vertrag mit Ethik oder Moral hat er nicht", sagte der Abgeordnete Ronaldo Caiado von der oppositionellen Partei DEM. Lula sei bereit, sich mit den "übelsten" Politikern überhaupt zu verbünden, um sich an der Regierung zu halten, kritisierte DEM-Parteichef Rodrigo Maia.

Die PMDB ist Brasiliens größte Partei und stellt die meisten Bürgermeister und Gouverneure im Land. Die Mehrheit ihrer Abgeordneten gehört zu Lulas Regierungsbasis. In den vergangenen Monaten waren mehrere führende PMDB-Politiker in Korruptionsskandale verstrickt. Lula wurde daraufhin auch in der eigenen Partei für seine Allianz mit der PMDB kritisiert.

Text: kna

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