Jährlich werden 20.000 Kinder sexuell ausgebeutet
Jedes Jahr werden in Mexiko mehr als 20.000 Kinder sexuell ausgebeutet. Dies geht aus einer Studie der „Beobachtungsstelle gegen Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung“ hervor, die am Mittwoch in Mexiko veröffentlicht wurde.
Sextourismus mit Kindern sei vor allem in wachsenden mexikanischen Ferienorten wie Acapulco und Cancún sowie Grenzorten wie Tijuana und Ciudad Juarez steigend, heißt es in dem Bericht. Die Regionen mit der höchsten Rate für dieses Verbrechen seien Mexiko-Stadt, Baja California, Chiapas, Guerrero, Oaxaca, Chihuahua, Tlaxca und Quintana Roo. Auch Erwachsene seien häufig Opfer der sexuellen Ausbeutung. Allein in Mexiko-Stadt sind der Studie zufolge 10.000 Frauen betroffen.
„Frauen, Kinder, Indigene und illegale Immigranten sind am stärksten gefährdet, wenn es um Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung geht“, bestätigte der Präsident der Menschenrechtskommission von Mexiko-Stadt, Luis González Placencia. Der Bericht verdeutliche, dass Mexiko inzwischen Ursprungs-, Transit- und Zielland für Menschenhandel ist, so Placencia. Um den Menschenhandel zu unterbinden, müsse man sowohl die Opfer als auch die Täter und Klienten genau analysieren.
Laut Oscar Montiel Terros von der Beobachtungsstelle liege genau darin aber das Problem. Das System des Handels zu zerstören sei deswegen so schwierig, weil es sehr anpassungsfähig sei und die Drahtzieher sich bestens tarnten. Im vergangenen Jahr ermittelte der Staatsanwalt von Mexiko-Stadt nur in 40 Fällen von Menschenhandel. Allein in drei Fällen kam es zu Verurteilungen.(aj)
Quelle: Adital