IWF korrigiert Wachstumserwartungen nach unten
Das Wirtschaftswachstum in Lateinamerika wird laut Internationalem Währungsfond (IWF) weniger stark ansteigen, als zunächst in den Prognosen vor drei Monaten erwartet. Dies geht aus dem jüngsten Bericht der internationalen Organisation über die globalen Wachstumserwartungen hervor. Zwar sei das wirtschaftliche Klima in der Region nach wie vor positiv zu bewerten, und der IWF erwartet ein durchschnittliches Ansteigen des Bruttoinlandprodukts (BIP) um 4,5 Prozent in diesem Jahr. Allerdings musste die Organisation ihre Juni-Prognose um 0,2 Prozentpunkte nach unten korrigieren. Mitte des Jahres sagte die internationale Organisation ein Wachstum des BIP um 4,7 Prozent voraus.
In Zentralamerika und der Karibik konnten sich vor allem die Rückzahlungen von Familienmitgliedern und der Tourismus noch nicht auf Vorkrisen-Niveau stabilisieren, so der IWF. Die Finanzinstitution warnt außerdem davor, dass die starke wirtschaftliche Expansion in einigen Staaten zur Überhitzung der Volkswirtschaften und somit zu einer Sättigung der Märkte führen könne.
Die positive Tendenz bleibe vor allem deshalb bestehen, da die Region sich im ersten Halbjahr 2011 generell sehr schnell von der internationalen Finanzkrise erholt habe. Dies sei zum einen dem hohen Export von Rohstoffen- insbesondere in Chile, Argentinien, Paraguay, Uruguay und Peru- zu verdanken. Zum andere habe die erfolgreiche Wirtschaftspolitik in vielen Ländern eine große Rolle bei der positiven Entwicklung in der Region gespielt, heißt es in der Studie.
Für ganz Lateinamerika und die Karibik erwartet der IWF für 2011 eine durchschnittliche Inflationsrate von 6,7 Prozent, die in 2012 auf sechs Prozent sinken wird. Lediglich in Venezuela erreiche die Inflation, dem IWF zufolge, mit Werten bis zu 25,8 Prozent besorgniserregende Dimensionen. (aj)
Der komplette IWF-Bericht “World Economic Outlook” (Englisch):
http://www.imf.org/external/pubs/ft/weo/2011/02/pdf/text.pdf
Einzelne Kapitel des IWF-Berichts (Englisch):