IUCN: Korallenriffe drohen zu verschwinden
Laut einem jüngsten Bericht der Internationalen Union zur Erhaltung der Natur (IUCN) könnten die Korallenriffe in der Karibik in den kommenden 20 Jahren verschwinden. Die internationale Organisation hat Daten aus den letzten 40 Jahren analysiert und ist dabei zu alarmierenden Ergebnissen gekommen. Laut der Untersuchung hat sich die Zahl der natürlichen Bewohner von Korallenriffen in diesem Zeitraum halbiert. Die Forscher vom IUCN machen dafür sowohl Überfischung als auch Krankheiten verantwortlich.
So hat die Überfischung beispielweise dazu geführt, dass die Anzahl der Papageifische sich merklich verringert hat. Eine Krankheit, die sich in den 1980er Jahren aus dem Panamakanal in der Region verbreitet hat, hat außerdem zahlreiche Seeigel getötet. Beide Spezies fressen normalerweise die Algen von den Korallen ab. Ohne diese natürliche Reinigung erhalten die Korallen nicht ausreichend Sauerstoff. "Wenn wir dagegen nichts unternehmen, wird ein Großteil der Korallen absterben", sagte Carl Gustav Lundin, der Direktor der IUCN, bei der Präsentation des Reports. Im Vergleich zur Ursprungsoberfläche der Korallenriffe ist schon jetzt nur noch ein Sechstel davon vorhanden, heißt es weiter in dem Bericht.
Anlass zur Hoffnung
Den Wissenschaftlern IUCN zufolge ist es jedoch möglich, diesen Trend noch umzukehren. "Es sind einige Fälle dokumentiert, in denen sich die beschädigten Riffe noch wieder erholt haben, das ist sehr positiv - das heißt, wir sollten die Hoffnung nicht aufgeben", so Lundin. In einem weitaus besseren Zustand sind beispielsweise die Riffe im Golf von Mexiko, Belize und den Bermudas. In all diesen Regionen bestehen Restriktionen für das Aufstellen von Fischfallen und das Harpunenfischen. (aj)