Internet soll indigene Identität stärken
Der Zugang und die Nutzung von Internet durch die indigene Bevölkerung in Mexiko kann ein wirkungsvolles Werkzeug zur Stärkung und Bewahrung ihrer kulturellen Identitäten sein. Das ist das Ergebnis einer Konferenz mit dem Titel "Gemeindenetzwerke und Telekommunikation" in der Universität von Guadalajara im Bundesstaat Jalisco, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Notimex am Dienstag, den 24. Oktober 2017 über den Erfahrungsaustausch von Akademikern, Indigenenvertretern und Internetwirtschaft.
Besonders für die ländliche und junge Bevölkerung stelle das Internet eine besondere Möglichkeit dar. "Dadurch, dass sie regionale Symbole und Informationen verwenden, identifizieren sich die Jugendlichen viel stärker mit den Bildungsinhalten", erläuterte Luis Alvarado Pascacio, ein per Videokonferenz zugeschalteter Lehrer aus einer weiterführenden Schule im Bundesstaat Chiapas den Zusammenhang von Bildung und lokaler Kultur.
Auch die digitale Kluft soll geschlossen werden. "Wir wollen den Leuten den digitalen Zugang nicht nur als Dienstleistung ermöglichen, sondern auch das Wissen vermitteln, wie ein Laptop, ein Mobiltelefon und das Internet funktionieren", berichtet Néyder Domínguez Hernández, Mitglied des indigenen Internet-Kollektivs "Ik ta Kóp" von einem Projekt in der Gemeinde Villa Talea im Bundesstaat Oaxaca. Eine US-amerikanische Firma hatte gemeinsam mit der Lokalverwaltung eine Internetverbindung via Satellit in die entlegene Region gebracht. Auch mexikanische Telekommunikationsfirmen bieten subventionierte Einstiegspakete für benachteiligte Indigenen-Gemeinden an. (bb)