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Mexiko |

Indigener Umwelt-Aktivist ermordet

Luis Urbano vom Volk der Yaqui hatte im Bundesstaat Sonora für das Recht auf Wasser gekämpft.

Der indigene Umwelt-Aktivist Luis Urbano wurde im Zentrum von Ciudad Obregón, der zweitgrößten Stadt im Bundesstaat Sonora, erschossen.
Erst zwei Wochen zuvor war der Anführer der indigenen Gemeinde Yaqui, Tomás Rojo Ambos, spurlos verschwunden. Auch er hatte sich in Sachen Umweltschutz mit den Regierungen von Sonora und Mexiko angelegt, wie die spanische Zeitung „El País“ schreibt. Bereits Anfang Mai war Agustín Valdez, Anführer der traditionellen Yaqui-Wache, ermordet worden. In ihrem Kampf für das Wasser und das indigene Land sind die Gegner der Umweltaktivisten nicht nur der Staat sondern auch das organisierte Verbrechen.  Das Volk der Yaqui leistet seit der Kolonialzeit erbitterten Widerstand.

Wasserrechte als Spielball für Bodenspekulation

Der 36-jährige Luis Urbano hatte gerade an einem Automaten Geld abgehoben, als die Bluttat verübt wurde. Er war ein Begleiter der traditionellen Anführer der Yaqui und in seiner Gemeinde äußerst beliebt. Luis wirkte als Vermittler für die Anliegen seines Volkes in Fragen der Identität und des Umweltschutzes. 2015 hatte er an einem Protestmarsch zur Verteidigung des Wassers und des indigenen Landes teilgenommen. Er kämpfte außerdem gegen die Marginalisierung und Verarmung seines Volkes.

2020 hatte Urbano an dem Dokumentarfilm „Laberinto Yo’eme“ mitgewirkt, der den Widerstand der Yaqui gegen die Umleitung des Wassers und das Vordringen des organisierten Verbrechens auf ihr Gebiet schildert. Sergi Pedro Ros, der Regisseur des Films, prangert an, dass Verbrechen gegen die Indigenen straffrei blieben. Die Gewalt nehme sogar immer weiter zu.

Die acht Yaqui-Gemeinden zählen rund 40.000 Bewohner. Wie der Yaqui-Anführer Mario Luna gegenüber „El País“ erklärte, herrscht bei der Vergabe der Wasserrechte Korruption. Viele Konzessionen würden gar nicht genutzt, sondern dienten der Bodenspekulation.

Gerichtsentscheid zu Aquäduktbau missachtet

Im Jahr 2012 begann in Sonora der sogenannte Wasserkrieg (La guerra del agua), als die Yaqui Widerstand leisteten gegen den Bau eines Aquädukts, da ihnen dieses Wasser entziehen würde. Der Bau wurde durchgezogen, trotz einer gerichtlichen Weisung, die Indigenen bei der Entscheidung hinzuzuziehen. Das Aquädukt versorgt Hermosillo, die Hauptstadt des Bundesstaates Sonora, mit Wasser.

(bs)

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