Indigene und Nachfahren von Sklaven erringen juristischen Sieg
Brasiliens Oberstes Gericht hat mit einem Urteil die Landrechte von indigenen Völkern und Nachfahren afrikanischer Sklaven gestärkt. Demnach sind Gebiete, die diesen Gruppen vom Staat übertragen wurden, unveräußerlich und dürfen auch nicht verpachtet werden, wie brasilianische Medien am Donnerstag, 19. Oktober 2017, berichteten. Landwirte hatten versucht, die Gebiete auf diese Art für Agrarprojekte zu öffnen.
Besonderer Schutz für Indigene
Die spezielle Verbundenheit der indigenen Völker und der "Quilombolas" (Nachfahren entflohener Sklaven) mit ihrem Lebensumfeld werde von der Verfassung unter besonderen Schutz gestellt, so der zuständige Richter. Zudem habe Brasilien internationale Abkommen zum Schutz dieser Gebiete und ihrer Bewohner unterzeichnet.
Die Verfassung garantiert sowohl den Indigenen als auch den "Quilombolas" ein Recht auf ihr angestammtes Land. Insgesamt stehen damit rund 13 Prozent des Staatsgebietes unter besonderem Schutz. Vor allem in der Agrarbranche herrscht Unmut darüber, dass diese Gebiete nicht genutzt werden dürfen. Im Kongress gibt es jedoch Bestrebungen, den Schutz zu lockern. Rund ein Drittel der Abgeordneten steht der Agrarlobby nahe.
Quelle: KNA